Saalfeld. „Ich freue mich, dass der Einbau der digitalen Funktechnik in alle Fahrzeuge der Feuerwehren, des Katastrophenschutzes sowie der Hilfsorganisationen des Landkreises nun erfolgreich abgeschlossen ist“, sagte Landrat Marko Wolfram. Allein der Landkreis stellte Haushaltsmittel in Höhe 1,25 Millionen Euro für die in seinem Zuständigkeitsbereich fallenden Fahrzeuge des Katastrophenschutzes und der Stützpunktfeuerwehren, des Rettungsdienstes und seiner Feuerwehreinsatzzentralen, zur Verfügung. „Ich danke unseren zuständigen Mitarbeitern und vor allem den größtenteils ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden, die dabei ihre Freizeit opferten, um an Schulungsmaßnahmen teilzunehmen und die Fahrzeuge für den Umbau vorzubereiten. Nur gemeinsam konnten wir dieses umfangreiche Digitalisierungsprojekt erfolgreich zu Ende bringen“, so Wolfram.
Bei der neuen Technik handelt es sich um den deutschlandweit einheitlichen Digitalfunk, der bundesweit einheitliche Standards und Leistungsmerkmale setzt. Eine Kommunikation ist dann behördenübergreifend über Landesgrenzen erlaubt, was die Kommunikation der Einsatzkräfte wesentlich vereinfacht. Auch Datenkommunikation, in Form von GPS-Datenübermittlung oder Kurznachrichten sind nun möglich. Der Einsatz der neuen Technik ist erforderlich, da das alte Funknetz des Analogfunks, nach nun mehr über 30 Jahren Betrieb, an die Verschleißgrenze gerät.
„Insgesamt sind nun über 1.300 Digitalfunkgeräte im Landkreis vorhanden. Im Vergleich zur bisherigen Ausstattung mit dem Analogfunk ist dies ein Zugewinn bei allen Akteuren“ resümiert der Kreisbrandinspektor Frank Thomzyk. Nach anfänglicher Skepsis sei die neue Technik mittlerweile fester Bestandteil von Ausbildungen und Einsätzen im Landkreis. „Sowohl der Landkreis als auch der Freistaat sind gewillt, die Nutzer der Technik in allen Belangen zu unterstützen und ihnen ein sorgenfreies Arbeiten mit der Technik zu gewährleisten“, so Thomzyk.
Nach nunmehr vier Jahren Umbauphase, wurde Anfang Oktober das Letzte der 283 im Landkreis vorhandenen Fahrzeuge umgebaut. Insgesamt wurden mit den Einbaubesprechungen, der Vor- und Nachbereitung sowie dem eigentlichen Einbau über 3.000 Stunden aufgebracht, die fast ausschließlich durch das ehrenamtliche Personal begleitet wurden. Gleichzeitig wurden in diesem Zeitraum 30 Neufahrzeuge der Feuerwehren und des Rettungsdienstes mit der neuen Funktechnik bestückt. Auch die 6 Feuerwehreinsatzzentralen des Landkreises in den Stützpunktfeuerwehrbereichen, sind seit diesem Jahr mit der Technik ausgestattet und funktionsfähig.
Als eines der letzten Bundesländer schloss der Freistaat Thüringen im Jahr 2016 einen Landesrahmenvertrag mit der Firma Selectric Nachrichtensysteme in Münster. Dieser Rahmenvertrag beinhaltete sowohl die Lieferung der neuen Technik, als auch deren Einbau in alle Fahrzeuge der Rettungskräfte. Gleichzeitig setzte der Freistaat Thüringen ein Förderpaket auf, so dass sowohl die vorgeschriebene Mindestausstattung an Technik als auch die Einbauleistungen, zu 70 % gegenfinanziert werden. Die Städte und Gemeinden sowie der Landkreis gingen dabei in Vorleistung und konnten anschließend die Fördermittel beim Freistaat abrufen, so entstanden größtenteils keine Zusatzkosten für die vorgeschriebene Ausstattung.
Bereits im Jahr 2017 wurde unter Federführung der Dezentralen Technischen Servicestelle für den Digitalfunk im Amt für Bevölkerungsschutz des Landratsamtes, mit der Organisation des Einbaus, dem technischen Support, der Unterstützung der Kommunen bei den Umbaumaßnahmen sowie der Fördermittelbeantragung begonnen.
„Ein Ende ist für die Dezentrale Technische Servicestelle für den Digitalfunk nicht in Sicht“ berichtet Dennis Meger, zuständiger Sachbearbeiter im Amt für Katastrophenschutz des Landkreises. Auch in den kommenden Jahren wird es immer wieder technische Neuerungen geben, die ein stetiges Handeln nötig machen werden, so Meger. Die Geräte müssen jährlich, teils mehrfach, auf einen aktuellen Softwarestand gebracht werden, Ersatzbeschaffungen und auch Reparaturen werden nicht ausbleiben. Neue Kameradinnen und Kameraden müssen geschult werden und gleichzeitig wird weiterhin der technische und organisatorische Support für alle Nutzer im Landkreis sichergestellt, um einen reibungslosen Betrieb der Technik zu gewährleisten.
Ab 01.12.2020 hat der Digitalfunk seine Bewährungsprobe. Ab dann sollen alle Feuerwehren, der Katastrophenschutz sowie der Rettungsdienst des Landkreises nur noch im Digitalfunk miteinander kommunizieren.
Carolin Dudkowiak
Presse- und Kulturamt
Fotos: Landratsamt, Amt für Bevölkerungsschutz