Saalfeld. Zwei Landräte, zwei Bürgermeister, drei Vereinsvertreter und ein Referent der IHK Südthüringen: es war eine hochkarätige Runde, die sich am Donnerstag im Landratsamt Saalfeld traf, um das weitere Vorgehen zur Wiederbelebung der Max- und Moritzbahn zwischen Probstzella und Ernstthal zu besprechen. Landrat Marko Wolfram hatte seinen Sonnenberger Amtskollegen Hans-Peter Schmitz, den Bürgermeister von Neuhaus am Rennweg, Uwe Scheler, Probstzellas Bürgermeister Sven Mechtold, IHK-Referent Thomas Leser sowie Markus Büttner, 1. Vorsitzender des Fördervereins, Reinhard Weiße und Harald Hetzer zum Gespräch eingeladen.
Der Förderverein setzt sich seit vielen Jahren für die 1997 stillgelegte Strecke ein und hat sich durch den Betrieb der Draisine viel Anerkennung erworben. Spätestens am 31.12.2021 ist aus bahnrechtlichen Gründen Schluss damit – wenn es nicht gelingt, die Strecke wieder in den Betrieb zu nehmen. Die Situation ist unübersichtlich: will die DB Netz als Eigentümerin die Strecke verkaufen? Wie hoch ist der Investitionsbedarf? Rechnet sich der Betrieb? Letzteres bejahen die Aktiven, wenn denn die Industriebetriebe der Region ihre Rohstoffe und Produkte künftig per Bahn anliefern und abfahren lassen. Eine rein tourististische Nutzung sei unrealistisch.
Beim Investitionsbedarf gibt es unterschiedliche Auffassungen. Dem Förderverein liegen Angebote über 11 bis15 Millionen Euro vor, um die Strecke wieder für den Güterverkehr fahrtauglich zu machen. Das Land rechnet mit dem drei- bis vierfachen Volumen. Ein privates Konsortium sei an der Strecke interessiert, erklärte Vereinschef Büttner. Voraussetzung für dessen Investitionen sei aber die Klärung der Eigentumsfrage an der Strecke. Die Teilnehmer waren sich einig, dass dies der eleganteste Weg zur Reaktivierung wäre. Sollte daraus nichts werden, könne im Rahmen einer Machbarkeitsstudie genaue Grundlagen für den Betrieb der Strecke ermittelt werden? Wie hoch ist der tatsächliche Investitionsbedarf? Welche Unternehmen würden welche Menge auf der Strecke befördern? Landrat Wolfram soll nun in einem Gespräch mit der zuständigen Staatssekretärin im Infrastrukturministerium die Position des Landes ermitteln und ob sich das Ministerium an den Kosten einer Machbarkeitsstudie beteiligen würde.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt