Saalfeld. Im Jahr 2020 wurden im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt durch das Sachgebiet Wasserwirtschaft/ Bodenschutz 296 Auskünfte nach dem Thüringer Altlasteninformationssystem (THALIS) erteilt. Diese werden insbesondere beim Erwerb von Grundstücken eingeholt, um in Erfahrung zu bringen ob früher auf dem jeweiligen Gelände Betriebe existierten, die möglicherweise den Boden und das Wasser belasteten.
Neben vielen anderen Genehmigungen und Prüfverfahren hat das Sachgebiet Wasser- und Bodenschutz weiterhin 68 wasserrechtliche Erlaubnisse zum Einleiten von Abwasser ausgesprochen. Diese sind beispielswese dann erforderlich, wenn Grundstücke nicht an das Kanalnetz angeschlossen sind, aber die Kleinkläranlagen saniert wird. Die Zahl der Anträge zur Brunnenbohrung hat ebenfalls zugenommen. Je nach Standort können unterirdische Hohlräume existieren, wie sie zum Beispiel durch Untertagebaue entstanden sind, weshalb die Bohrung genehmigungspflichtig ist. Vergangenes Jahr gab es 93 Genehmigungen für Brunnen und damit ein Drittel mehr als im Vorjahr. Zudem wurde zehn Anträgen für Geothermieanlagen zur Nutzung von Erdwärme zugestimmt, zwei mehr als 2019. Die Behörde genehmigte zudem Probebohrungen zur Baugrunderkundung in sieben Fällen.
In 233 Verfahren wurde das Sachgebiet Wasserwirtschaft/Bodenschutz als Träger öffentlicher Belange beteiligt – immer dann, wenn Aufgaben des Wasserschutzes oder Bodenschutzes betroffen waren. In 56 Fällen wurde die Wasserentnahme aus Gewässern genehmigt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bearbeiteten zudem 50 Anzeigen zu Verstößen gegen den Wasser- und Bodenschutz. So kam es im Mai zum Austritt von Heizöl aus einem Tankwagen beim Befüllen von Tankbehältern einer Heizölanlage. In der Folge mussten etwa 10 Kubikemter kontaminiertes Erdreich auf dem Grundstück des Betroffenen abgetragen werden. Ebenfalls im Mai kam es zu einem Fischsterben in der Lichte, welches vermutlich durch Reinigungsmittel verursacht wurde.
Im Juni gab es auf Grund einer Einleitung von Mineralöl in die Schwarza bis in die Saale eine größere Gewässerverunreinigung, es waren mehrere Feuerwehren im Einsatz, Ölsperren wurden in der Schwarza und Saale eingebracht. Im gleichen Monat gelangten bei einem Unfall große Mengen Milch aus einem Milchtankfahrzeug in ein Gewässer. Bei einem Fischsterben an einem Teich im Oktober vergangenen Jahres war vermutlich ebenfalls eingeleitetes Reinigungsmittel aus einer Ortslage die Ursache. Mehrere Feuerwehren waren im Einsatz, die Ermittlungen laufen gemeinsam mit der Kriminalpolizei.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt