Saalfeld/Uhlstädt. Landrat Marko Wolfram besuchte am Donnerstag zwei wichtige Schulbauprojekte im Landkreis. Am Saalfelder Heinrich-Böll-Gymnasium wird ein ehemaliger Speisesaal energetisch ertüchtigt und zur Schulnutzung umgebaut. In Uhlstädt läuft der Innenausbau am Anbau der Ganztagsschule „Heinrich Heine“ auf Hochtouren. Zum Schuljahresbeginn wird er fertig.
Nachdem am Böll-Gymnasium im vergangenen Jahr bereits die beiden Hauptgebäude neue Netzwerktechnik erhalten haben, steht die Sanierung des Nebengebäudes noch aus. Bisher wurde das Gebäude bis auf Außenwände und Dach weitestgehend entkernt. Damit stehen bei der künftigen Innengestaltung, aber auch bei der Energieversorgung noch alle Möglichkeiten offen. Gemeinsam mit Schulleiter Thomas Kober und den beiden Mitarbeitern im Sachgebiet Hochbau des Landratsamtes, Michael Danz und Ralf Bergner, diskutierte Landrat Wolfram verschiedene Varianten.
Ursprünglich sollte das Gebäude während der Bauarbeiten für die Digitalisierung als Ausweichquartier dienen. Entsprechend sollten möglichst sechs Klassenräume Platz finden, WC-Anlagen wurden eher sparsam vorgesehen. Inzwischen hat sich die Situation geändert. Die Netzwerkertüchtigung im Haus A und B ist abgeschlossen. Statt Interimsnutzung wird das Gebäude dauerhaft gebraucht. „Das ist für uns eine ganz wichtige Erweiterung“, betonte Kober. Einen fachbezogenen Vorbereitungsraum, Schließfächer, mehr WCs und möglichst eine veränderte Eingangssituation wünscht sich der Schulleiter. Dafür ist er bereit auch einen der geplanten Unterrichtsräume zu opfern.
Noch bietet das Gebäude alle Optionen. Vor allem energetisch ist die riesige Dachfläche interessant. Mit selbst erzeugtem Strom aus einer großen Photovoltaikanlage ließe sich eine Wärmepumpe effizient betreiben. Hier stehen allein aus dem Sonderprogramm Klimaschutz des Landes 222.000 Euro zur Verfügung. „Zum Glück haben wir uns noch nichts verbaut und können die Pläne überarbeiten“, sagte Wolfram.
Auf der Zielgeraden befindet sich dagegen das größte Schulprojekt im Landkreis – der Anbau an die Ganztagsschule „Heinrich Heine“ in Uhlstädt. „Das ist unser größtes Hochbauprojekt im Landkreis“, sagte Wolfram. Anfang August soll der Bau fertig sein, erklärte Thomas Höfer, Leiter des Sachgebiets Hochbau im Landratsamt. Am Donnerstag wurde an allen Ecken und Enden gewerkelt. Die Holzständer-Wände werden mit Gipskartonplatten verkleidet. Im Flur sind rosa Dämmplatten verlegt, auf denen sich die Leitungen der Fußbodenheizung schlängeln. Sie werden dann mit Trockenestrichplatten belegt, dadurch entfallen lange Trocknungszeiten. Die zum alten Schulgebäude zeigende Außenwand wird bereits mit vorbehandelten Lärchenholzbrettern verschalt. „Wir freuen uns, dass es jetzt vorangeht“, sagte Schulleiterin Ulrike Weidner.
Der Erweiterungsbau wird Platz für zwei Klassenzimmer und zwei Horträume sowie Sanitärräume schaffen. Die beiden Horträume können durch eine mobile Trennwand auch zu einem großen Raum werden. Dazu entstehen neue Büros für die Schulleitung. In die bisherigen zieht dann die Garderobe aus dem Speisesaal um. „Damit sinkt der Lärmpegel und die Eingangssituation wird aufgewertet“, freut sich Weidner.
Der Landkreis rechnet mit Baukosten von gut 2,4 Millionen Euro, der Freistaat fördert das Vorhaben mit 1,5 Millionen Euro. Der Baubeginn war im Herbst 2021. Aufgrund von komplizierten Gründungsarbeiten und Hochwasservorsorge begann der eigentliche Hochbau erst Ende Mai 2022. Im November wurde Richtfest gefeiert. Eine offizielle Einweihungsfeier soll jetzt im September stattfinden.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt