Saalfeld. „Willkommen in dieser außergewöhnlichen Ausstellung, die eine Brücke zwischen Tradition und Gegenwart schlägt“, begrüßt Christian Uthe, Ausstellungsinitiator und zuständig für die Mobile Jugendarbeit im Bildungszentrum Saalfeld. In den prächtigen Räumen des Saalfelder Schlosses – einem historischen Ort, dessen barocke Architektur und opulente Deckengemälde mit ihren Goldrahmen eine Atmosphäre der Vergangenheit atmen – präsentieren wir Werke, die einen klaren Kontrast dazu bilden. Drei großformatige Gemälde, die im Rahmen eines Actionpainting-Workshops der „Summerschool“ entstanden, setzen sich mit der gestischen Malerei Jackson Pollocks auseinander und brechen mit klassischen ästhetischen Konventionen. „Ich freue mich, dass wir unseren jugendlichen Künstlern hier noch einmal eine kleine Bühne bieten können, um ihre kreativen Werke zu präsentieren“, sagte Landrat Marko Wolfram.
Die Werke, die von Jugendlichen aus der Region erschaffen wurden, sind nicht nur Ausdruck kreativer Energie, sondern auch ein Spiegelbild der inneren Welten und Gefühle der jungen Generation. Die Dynamik des Actionpaintings – mit seiner freien, spontanen und oft explosiven Formensprache – kontrastiert bewusst mit der barocken Ordnung und Symmetrie des Ausstellungsraums. Dieser „Clash“ der Stile wird zu einer metaphorischen Aussage: In einer Zeit des Wandels und der gesellschaftlichen Herausforderungen müssen Gegensätze zusammengeführt werden, um die Vielfalt und die gemeinsamen Werte der Gesellschaft zu erkennen. Gerade im politischen und gesellschaftlichen Diskurs ist es entscheidend, dass unterschiedliche Perspektiven – wie die der Jugend – gehört werden, um in der Vielfalt eine gemeinsame Zukunft zu gestalten.
Die Ausstellung möchte der Jugend, die in vielen gesellschaftlichen und politischen Debatten oft zu wenig Gehör findet, eine Stimme verleihen. Ihre Anliegen, ihre Ängste, ihre Hoffnungen und ihre Visionen sind in den Gemälden spürbar. Die Werke erzählen von der Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und den Gefühlen, die in einer Welt voller Umbrüche und Unsicherheiten oft schwer fassbar erscheinen.
Die Jugendarbeit als Veranstalter dieser Ausstellung möchte die Bedeutung der jungen Generation für unsere Region und die Gesellschaft unterstreichen. Sie ist eine starke und lebenswerte Zukunftsperspektive, die es zu fördern gilt. Inmitten des historischen Raumes und der barocken Prunkentfaltung erinnern uns die Werke daran, dass sich auch in der Gegenwart Veränderung und Tradition, Jugend und Erfahrung, Chaos und Ordnung begegnen können – und dass gerade diese Spannung neue und bereichernde Perspektiven eröffnet.
„Wir laden Sie ein, sich auf die Auseinandersetzung mit diesen kontrastreichen, kraftvollen Gemälden einzulassen und sich von der Energie und dem Ausdruck der jungen Künstler berühren zu lassen. Denn Kunst ist nicht nur ein Spiegel der Vergangenheit, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Diskussion um die Zukunft“, so Uthe.
Die Bilder können bis zum 13. Juni 2025 in der Galerie im Saalfelder Schloss zu den Öffnungszeiten des Amtes besichtigt werden.
Künstler*Innen
Ben Jèrôme Auert
Marek Korn
Zoe Wolke Naumann
Abdulmateen Owolarafe
Merle Presnac
Sarah Sophie Willing
I-III Acryl auf Leinwand 2022
Workshopleitung
Christian Uthe - Mobile Jugendarbeit
André Hünger – Klubhaus Saalfeld
Carolin Schreiber
Presse- und Kulturamt