Saalfeld. Die Vergabestelle im Landratsamt ist eine der Herzkammern der Verwaltung. Sie ist in der Kreiskämmerei angesiedelt. Die beiden Mitarbeiterinnen Nadine Siebert und Romina Krauße führen Verfahren für Liefer- und Dienstleistungen vom Feuerwehrfahrzeug über Wahlstimmzettel bis zu Holzpellets durch. Dabei wurden im vergangenen Jahr Aufträge mit einem Auftragswert von 3,4 Millionen Euro vergeben.
Insgesamt führten die beiden Mitarbeiterinnen in Zusammenarbeit mit den Fachämtern 62 Vergabeverfahren durch. Diese unterteilen sich in zwei große Gruppen: Vergaben im Oberschwellenbereich und im Unterschwellenbereich. Der Oberschwellenbereich bezeichnet den Bereich, in dem der geschätzte Nettoauftragswert den aktuellen EU-Schwellenwert von 221.000 Euro erreicht oder übersteigt. Diese müssen europaweit ausgeschrieben werden. Im Unterschwellenbereich werden die Vergaben in Form von Öffentlichen Ausschreibungen, Beschränkten Ausschreibungen oder Verhandlungsvergaben geführt.
Im Oberschwellenbereich wurden im vergangenen Jahr fünf Verfahren durchgeführt und vier davon durch Abschluss eines Vertrages beendet. Zu den erfolgreichen Verfahren gehörte die Beschaffung von medientechnischer Ausstattung für neun Schulen im Landkreis mit einem Umfang von 750.000 Euro. In enger Abstimmung mit dem Schulverwaltungsamt wurden neue Geräte für 189 Klassenräume geliefert, eingebaut, angeschlossen und konfiguriert. Außerdem konnte ein Auftrag in Höhe von gut 400.000 Euro zur Lieferung eines Gerätewagens-Messtechnik für den Bereich Brand- und Katastrophenschutz erteilt werden. Die Lieferung des Fahrzeugs ist für das Jahr 2026 vorgesehen.
Im Unterschwellenbereich erfolgten insgesamt 57 Vergaben. Die durchschnittliche Dauer eines Vergabeverfahrens im Unterschwellenbereich lag – abhängig vom Auftragswert - zwischen neun Wochen und dreieinhalb Monaten. Bei Aufträgen ab einem Nettoauftragswert von 50.000 Euro obliegt die Entscheidung über den Zuschlag dem Ausschuss für Bau und Vergabe.
Zu den Vergabeverfahren gehörte die Ausschreibung einer Bezahlkarte für Asylbewerber. Weiterhin erfolgten Ausschreibungen zu Beschaffungsanträgen der verschiedenen Ämter und Organisationseinheiten des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt. Unter anderem wurden für das Kreiswahlbüro der Satz, Druck- und die Lieferung von Stimmzetteln für die Kreistagswahl am 26.05.2024, die Landtagswahl am 01.09.2024 und am Ende des Jahres die Stimmzettel zur bevorstehenden Bundestagswahl am 23.02.2025 ausgeschrieben.
Gemeinsam mit dem Schulverwaltungsamt wurde die Ausstattung unserer Schulen weiter vorangebracht. So wurden 18 Schulen mit neuem Mobiliar ausgestattet, drei Schulen erhielten dringend benötigte Garderobenspinde in Umsetzung von Brandschutzauflagen und 6 Schulen neue Außensitzgruppen. Die Grundschule Probstzella durfte sich über die Erneuerung ihrer Kletterpyramide im Außenbereich, die Grundschule Katzhütte über neue Sportgeräte, die Jugendverkehrsschule über die Ausstattung mit neuen Ausbildungsfahrrädern und die Kreismusikschule Saalfeld über ein Piano freuen. Für die Kreisvolkshochschule wurde der Druck der Programmhefte für das Herbst/Winter-Semester und für die Medizinische Fachschule die Lieferung verschiedener Reanimations- und Pflegepuppen zu Ausbildungszwecken beauftragt.
Darüber hinaus wurde die Beschaffung von Einrichtungs- und Erstausstattungsgegenständen zur Unterbringung von Flüchtlingen sowie mehrere Vergabeverfahren zur Ausstattung und Digitalisierung der Verwaltung, zum Ausbau der IT-Infrastruktur und zur Wahrung der IT-Sicherheit umgesetzt. Der Abschluss eines weiteren Vertrages sichert für die nächsten drei Jahre die Lieferung von Holzpellets an zehn Verwendungsstellen im Landkreis (überwiegend Schulen).
Schließlich konnte für das Landesmuseum Heidecksburg im Rahmen des Förderprogramms zur Stärkung der mitteldeutschen Schlösser- und Kulturlandschaft, hier zum Projekt "Heidigital", ein Auftrag für eine interaktive Postkartenstation für die Dauerausstellung des Naturhistorischen Museums vergeben werden. Die interaktive Postkartenstation kann nunmehr von kleinen und großen Besuchern des Landesmuseums Heidecksburg als neue Attraktion genutzt werden.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt