Saalfeld/Berlin. Eines der wertvollsten und bekanntesten Gemälde aus dem Bestand des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg, der Morgennebel im Gebirge, ist derzeit auf Tournee: Anlässlich des Caspar-David-Friedrich-Jubiläumsjahres ist das Bild Teil mehrerer großer Jubiläumsausstellungen. Wer Lust darauf bekommt, den Spuren des Bildes zu folgen, kann das Bild noch bis zum 4. August in der Alten Nationalgalerie in Berlin im Rahmen der Ausstellung über den bedeutendsten Maler der deutschen Romantik sehen - Caspar David Friedrich – Unendliche Landschaften.
Zuvor war das Bild Teil einer thematisch eigenständigen Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit. Anschließend führt die Reise des Bildes nach Dresden: Vom 24. August bis zum 5. Januar 2025 ist es dort in der Ausstellung Caspar David Friedrich – wo alles begann zu erleben, ehe es sich auf den Weg nach New York macht zur Ausstellung Caspar David Friedrich: The Voice of Nature Within im Metropolitan Museum of Art in New York.
Das Bild war einst vom Maleratelier in Dresden in den Besitz der Rudolstädter Fürsten gelangt. Da Friedrich seinen Bildern keine Namen gegeben hatte, war das Bild in einem alten Bestandsverzeichnis des Museums als „Landschaft im Schneesturm“ bezeichnet worden – mit der Beschreibung „Aus dem im blauen Tone gemalten Schnee oder Nebel sieht man die Umrisse einer Felsplatte, (die Aehnlichkeit mit dem Kirchfelsen im Schwarzathale hat) dünner Bestand von Kiefern und, tiefer, Fichten. Auf der äußersten Felsenspitze ein einfaches Holzkreuz.“ In einem Bericht aus dem Künstleratelier schreibt die Zeitschrift Prometheus im Jahr 1808 über dasselbe Bild: „Bei Friedrich jene erwähnte Wintergegend, die Kunde gibt, wie man Frost und Schnee selbst poetisch machen könne, und ein mit Wolken umflorter und hoch in die Wolken ragender Berg, auf dessen höchstem Felsgipfel ein Kreuz in blauer klarer Luft zu sehen ist“
Und in ihrem Artikel zur Caspar-David-Friedrich-Ausstellung in Berlin: Die Sehnsucht, immer wieder schreibt die Autorin Lisa Berins am 9. Mai in der Frankfurter Rundschau über das Bild:
In einem Bild wie „Morgennebel im Gebirge“ (1808) beweist er das: Dichte, noch von der Nacht graublau gefärbte Nebelschwaden verhüllen eine felsige Berglandschaft. Die Wolken am Himmel haben sich im Morgenlicht ganz leicht gelb gefärbt und reißen genau über dem Gipfel auf, um einen Blick auf die Spitze des Berges zu gewähren. Nur, wer von ihm weiß, erkennt dort oben das winzig kleine Gipfelkreuz.
Auch wenn das Bild derzeit nicht im Landkreis ist – zu sehen ist es doch: Dem Doppeljubiläum in Paulinzella - 900 Jahre Weihe des Klosters und 550 Jahre Amtshaus - ist die Sonderausstellung „Verfall und Sehnsucht – Die Romantik der Ruinen“ im Amtshaus Paulinzella gewidmet, die bis Ende Oktober gezeigt wird. In fast 30 Werken, zumeist Orginale, kann der Blick der romantischen Künstler auf die Klosterruine erlebt werden und was den Blick der Romantik ausmachen – wie Ruinen, Natur, Mensch, Nacht, Nebel, Schnee oder Mondnacht. Eingebunden in die Ausstellung ist auch eine Reproduktion des Morgennebels im Gebirge.
Auf der Museumsinsel in der Alten Nationalgalerie Berlin:
https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/caspar-david-friedrich/
Im Albertinum in Dresden:
https://albertinum.skd.museum/ausstellungen/caspar-david-friedrich-wo-alles-begann/
„Verfall und Sehnsucht – Die Romantik der Ruinen“ in Paulinzella:
https://www.kreis-slf.de/landratsamt/nachrichtenansicht/article/900-jahre-klosterweihe-und-550-jahre-amtshaus-jubilaeumsjahr-in-paulinzella-startet-durch-mit-dem-3-jubilaeum-250-geburtstag-caspar-david-friedrich/
In Hamburg:
https://www.hamburger-kunsthalle.de/ausstellungen/caspar-david-friedrich-0
Im Zuge des Jubiläumsjahres ist ein Webportal entstanden, das einen guten Zugang zum Künstler und seinem Werk gewährt:
www.cdfriedrich.de
Link zum Artikel in der Frankfurter Rundschau:
www.fr.de/kultur/kunst/caspar-david-friedrich-ausstellung-in-berlin-die-sehnsucht-immer-wieder-93060632.html
Martin Modes
Presse- und Kulturamt
Fotos von der Ausstellung Caspar David Friedrich – Unendliche Landschaften in der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin in der Bodestraße auf der Museumsinsel: Bettina Hercher
Foto Karteikarte von Morgennebel im Gebirge – bei der Ausstellungseröffnung in Paulinzella: Martin Modes
Foto aus der Kunsthalle Hamburg: TLMH