Saalfeld. Die Feuerwehren im Landkreis haben im vergangenen Jahr 19.400 Einsatzstunden und 95.400 Ausbildungsstunden geleistet. Durch zahlreiche Vegetationsbrände waren die durchschnittlichen Jahreseinsatzzeiten schon in den Sommermonaten abgeleistet. „Die Feuerwehr sollte als wichtigster Pfeiler einer jeden Kommune angesehen und hoch gewürdigt werden“, fasst Kreisbrandinspektor (KBI) Christian Patze zusammen.
Patze hat einen umfangreichen Jahresbericht 2022 aus Sicht des Brand- und Katastrophenschutzes zusammengestellt, der jetzt an die Feuerwehren und die Städte und Gemeinden verschickt wurde. Ein Schwerpunkt ist das Einsatzgeschehen des vergangenen Jahres. So hatten das sehr warme und zu trockene Frühjahr und der Sommer zur Folge, dass es in weiten Bereichen des Kreisgebietes zu angespannten Situationen bei der Löschwasserbereitstellung, vor allem aus offenen Gewässern, gekommen ist. Dieser Umstand machte sich besonders bei den großen Vegetationsbränden bemerkbar.
Dabei beschäftigen Brandereignisse beispielsweise in Jehmichen, Rohrbach, Kirchhasel und Oberwirbach die Feuerwehren über das bekannte Maß hinaus. Stunden- und tagelange Einsätze waren die Folge, Mensch und Material kamen an die Belastungsgrenzen, so dass auch erstmals gesamte Struktureinheiten aus benachbarten Landkreisen zur Hilfe angefordert werden mussten. „Dabei gilt dem Ilmkreis wie auch dem Landkreis Sonneberg, dem THW Ortsverein Rudolstadt sowie dem Thüringen Forst ein Dank für die schnelle und unkomplizierte nachbarschaftliche Hilfe und Zusammenarbeit“, sagt Patze.
Im Rahmen der Erkenntnisse aus den Einsatzlagen im Bereich der Vegetationsbrände konnte bereits nach dem ersten Ereignis Erfahrungen gewonnen werden – welche sich bei den folgenden Bränden bewährten. Es wurde ebenfalls umgehend begonnen, vorhandene Einsatzausrüstungen anzupassen oder ergänzend zu beschaffen. So wurde der Gerätewagen-Logistik 2 der Feuerwehr Rottenbach mit einem kompletten Zusatzbeladungsmodul „Wasserversorgung“ und Reservematerial ausgestattet. Weiter wurde das Konzept der Gerätewagen-Nachschub angepasst und die Ausstattungen verändert. Aus Sicht der Einsatzführung konnten die Erfahrungen bei der Planung von Einheiten und Taktiken in die Maßnahmen einfließen.
„Rückblickend muss festgestellt werden, dass allein in den Sommermonaten die gesamt im Landkreis sonst üblichen Jahreseinsatzstunden durch die Kameraden erbracht wurden“, fasst der KBI zusammen. Aktuell waren im vergangenen Jahr im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt insgesamt 2.385 Kameradinnen und Kameraden in den Einsatzabteilungen der Feuerwehren aktiv. Die Jugendfeuerwehren des Landkreises melden dabei einen Gesamtmitgliederbestand von 651 Mitgliedern. Davon in der Einsatzabteilung sind gesamt 243 Kameradinnen und bei den Jugendfeuerwehren 200 weibliche Mitglieder. Im zurückliegendem Jahr wurden 30 Kameraden aus den Jugendfeuerwehren in die Einsatzabteilungen übernommen. „Ich bin allen Kameradinnen und Kameraden für Ihren Dienst an der Gesellschaft dankbar, das gilt auch besonders für die hervorragende Nachwuchsarbeit“, so Landrat Marko Wolfram.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt