Saalfeld. Afrikanische Schweinepest, Tierarztversorgung, Milchpreisentwicklung und die europäi-sche Agarpolitik – ein breites Themenspektrum stand beim Besuch des neuen und des ausgeschie-denen Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes bei Landrat Marko Wolfram auf dem Programm. Wolfram hatte den langjährigen Vorsitzenden Jürgen Uting und dessen Nachfolger Dirk Reichelt eingeladen, um zusammen mit den Amtstierärzten Jan Scheinert und Stephan Zschimmer die wei-tere Zusammenarbeit zu besprechen.
Insbesondere bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest sind die Veterinärmediziner auf die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft angewiesen. Tritt die Seuche auch im Landkreis auf, muss um den Ausbruchsort sofort ein Restriktionsgebiet mit Pufferzone eingerichtet werden. Die-ses wird eingezäunt und intensiv nach verendeten Wildschweinen abgesucht. „Die Landwirte sind bereit zur Unterstützung“, versicherte Dirk Reichelt.
Diskutiert wurde zudem die Tierarztversorgung in unserer ländlichen Region. Vor allem für die Betreuung von Großviehbeständen fehle es inzwischen an Tiermedizinern. Der Bauernverband wirbt bereits selbst für die Ansiedlung von Landtierärzten.
Ein Dauerbrenner für die Landwirte ist der niedrige Milchpreis. Zwar sei die Talsohle inzwischen durchschritten, weil aber parallel die Preise für Diesel und Dünger dramatisch gestiegen sind, bleibt unterm Strich kein Plus bei den Erzeugern hängen. Sorgen bereitet auch die Ankündigung der angehenden Ampelregierung, den Mindestlohn auf zwölf Euro zu erhöhen. Dies summiert sich für die größeren Agrargenossenschaften auf sechs- bis siebenstellige Beträge. Leider lassen sich Preiserhöhungen am Markt oft nur schwer durchsetzen, um diese für die Mitarbeiter wichtigen Lohnsteigerungen zu finanzieren.
Der Landrat versprach, sich auch künftig bei Flurfahrten zu verschiedenen Betrieben über die Situ-ation der heimischen Landwirtschaft zu informieren. „Ihre Arbeit ist zur Ernährungssicherung der Bevölkerung und zur Pflege unserer Kulturlandschaft unersetzlich“, sagte Wolfram.
Peter Lahann
Pressestelle
Fotoaufnahme: Peter Lahann