Saalfeld – Am Donnerstag, 7. November, fanden sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt im Saalfelder Schloss zur jährlichen Bürgermeisterdienstberatung mit dem Landrat ein. Einige der rund 30 haupt- und ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern waren nach ihrer Wahl im Frühjahr erstmals bei dieser Veranstaltung.
Landrat Marko Wolfram begrüßte die Teilnehmer und dankte ihnen für das konstruktive Zusammentreffen. „Der gemeinsame Austausch untereinander ist wichtig, denn wir alle haben mit denselben Herausforderungen zu kämpfen“, sagte Wolfram. Er betonte die Bedeutung der Rückmeldungen aus den Kommunen, um die Auswirkungen von Gesetzesvorhaben von Bund und Land auf die lokale Ebene besser nachvollziehen zu können.
Im Mittelpunkt der Beratungen standen Themen wie der aktuelle Sachstand beim Kreishaushalt für 2025, das in Arbeit befindliche Klimaanpassungskonzept und die Leistungsfähigkeit der Feuerwehren. Dazu berichteten verantwortliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes aus ihren Aufgabenbereichen.
Robert Geheeb, Fachbereichsleiter Finanzen und zentrale Dienste sowie Kämmerer des Landkreises, informierte über die Haushaltsplanung. „Wir sind derzeit noch nicht in der Lage, einen ausgeglichenen Haushalt vorzuweisen“, erklärte Geheeb. Die Planung weise noch eine Unterdeckung von 15 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und von 9 Millionen Euro im Vermögenshaushalt auf. Trotz dieser finanziellen Herausforderungen strebt der Landkreis nur eine geringfügige Erhöhung der Kreisumlage auf 39,95 Prozent an.
Kreisbrandinspektor Christian Patze und Denny Franz vom Amt für Bevölkerungsschutz stellten den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern eine neue Aufgabe vor, die sich aus einer Änderung in der Thüringer Bauordnung ergibt. Künftig muss vor Erteilung einer Baugenehmigung für bestimmte Sonderbauwerke die Leistungsfähigkeit der örtlichen Feuerwehr nachgewiesen werden. Im Amt für Bevölkerungsschutz wurde dazu eine standardisierte Abfrage entwickelt. Diese soll nun durch die Feuerwehren auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden. Beide warben bei den Kommunalpolitikern für Unterstützung bei der Bearbeitung.
Dr. Jan Scheinert, Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes, informierte über die Aufgabe der Gemeinden, Fundtiere zu versorgen. Dr. Scheinert lobte die Arbeit der Tierschutzvereine im Landkreis und warb für eine stärkere Mitgliedschaft der Gemeinden im Tierheim Pflanzwirbach, um die Kosten für alle zu verringern.
Nachhaltigkeitsmanagerin Juliane Corredor stellte den aktuellen Arbeitsstand beim Klimaanpassungskonzept für den Landkreis vor. Angesichts steigender Wärmebelastungen und extremer Wetterereignisse betonte sie die Bedeutung kommunaler Maßnahmen zur Klimaanpassung. Sie lud die Bürgermeister ein, Veranstaltungen zu dem Thema im Landkreis zu nutzen und sich aktiv in die Planung einzubringen.
Zum Abschluss der Beratung dankte Landrat Wolfram allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre engagierte Mitarbeit und sicherte zu, konkrete Einzelfälle gemeinsam mit den Bürgermeistern zu besprechen.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt