Saalfeld. Landrat Marko Wolfram und der Landkreis hatten am vergangenen Wochenende das erste Mal seit der Corona-Pandemie Besuch aus dem Partnerkreis Trier-Saarburg. „Der Besuch zeigt, wie wichtig es ist, unsere freundschaftlichen Verbindungen weiter zu pflegen. Ich freue mich, dass mein Kollege aus Trier-Saarburg großes Interesse an der Partnerschaft und an unserem Landkreis gezeigt hat.“
Die Partnerschaftsverantwortliche des Landkreises, Franziska Ehms, hatte für den Antrittsbesuch des im vergangenen Jahr neugewählten Landrates Stefan Metzdorf ein kompaktes Programm zusammengestellt, um den Gästen in den drei Tagen wenigstens einen Eindruck von den touristischen Highlights des Landkreises zu vermitteln. Stefan Metzdorf und seine Frau Larissa waren in Begleitung des langjährigen Vorsitzenden des Kreispartnerschaftsvereins und seit kurzem auch Beigeordneter, Lutwin Ollinger, angereist, der sich über die Wiederbegegnung mit den vertrauten Orten freute. Zusammen mit dem Vorsitzenden des Kreispartnerschaftsvereins in Saalfeld-Rudolstadt, Mathias Moersch, steht er für Kontinuität und die Weiterentwicklung der Kontakte seit 1990.
Sowohl personell als auch inhaltlich stand der Partnerschaftsbesuch unter dem Zeichen dieser Kontinuität der inzwischen über drei Jahrzehnte bestehenden Partnerschaft und einem doppelten Neubeginn: Der Trier-Saarburger Landrat besuchte den Thüringer Landkreis zum ersten Mal und wollte damit auch neue Impulse in der Zusammenarbeit geben. „Ihr habt hier eine historisch sehr bedeutende Region, in der auch die jüngere deutsch-deutsche Geschichte lebensnah vermittelt werden kann. Zum Ausgleich haben wir Zeugnisse aus der Römerzeit.“ Deshalb regte er eine Zusammenarbeit oder einen Austausch bei Schulen im Geschichtsunterricht an.
Zu den Projekten, die die Landräte im Arbeitsgespräch diskutierten, gehört die Wiederaufnahme des Austauschs von Auszubildenden der beiden Kreisverwaltungen. Vorstellen können sie sich aber auch den Austausch von Verwaltungsmitarbeitern, die jeweils in der an deren Verwaltung hospitieren, und weitere Kontakte bei Sport und Feuerwehr. Außerdem soll das Festkonzert der Thüringer Symphoniker nachgeholt werden, das eigentlich zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit im Jahr 2020 im Partnerkreis Trier-Saarburg stattfinden sollte.
Beim Besuchsprogramm lernten die Gäste nicht nur das Residenzschloss Heidecksburg und das Saalfelder Schloss als Sitz des Landratsamtes und als ehemalige Residenz der Ernestiner und „Wiege der Europäischen Dynastien“ sowie die Saalfelder Feengrotten kennen, sondern mit dem Haus des Volkes in Probstzella auch das bedeutendste Bauhausensemble der Region. Für Metzdorf war besonders interessant die Geschichte des Sozialreformers und Sozialdemokraten Franz Itting, der in den 1920er Jahren das Gebäude als Kulturzentrum für die Region errichten ließ. Seinen guten Kontakt zu Katarina Barley will er gerne nutzen, um die Vizepräsidentin des EU-Parlaments für dieses Zeugnis sozialdemokratischer Geschichte zu begeistern. Bei der Wanderung entlang des Grünen Bandes, der Besichtigung des ehemaligen Grenzturms auf dem Hopfsberg bis ins Fränkische am Falkenstein vorbei nach Lauenstein zur Thüringer Warte konnte Landrat Marko Wolfram anschaulich die Bedeutung des Lebensraums als Region der Deutschen Einheit vermitteln.
Ein unverhoffter Höhepunkt bot sich am Samstagabend, als die Saalfelder Pfarrer Christina und Christian Weigel spontan die Besichtigung der Johanneskirche und der einmaligen Himmelswiese möglich machten.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt
Fotos Bildarchiv LRA Martin Modes/Peter Lahann
…vom Saalfelder Schlossturm, Wanderung bei Lauenstein mit Blick auf Probstzella, Saalfelder Johanneskirche (mit Blick zur Himmelswiese), an den Feengrotten, am Pavillon vor dem Haus des Volkes