Saalfeld. Der Appell des Landrates zu Beginn der Sitzung des Kreistages am Dienstag war deutlich: „Im Zuge der aktuellen Diskussion zum Katastrophenschutz nach den verheerenden Unwettern wird jetzt die Forderung laut, Sirenen wieder flächendeckend zu ertüchtigen. Wir haben als Landkreis bereits in der Folge des bundesweiten Warntages das Problem erkannt und würden die Fördermittel des Landes aufstocken, damit wir auch in den Kommunen, die in Haushaltssicherung sind, die Sirenen umrüsten können. Deshalb bitte ich Sie um Ihre Zustimmung zu dieser außerplanmäßigen Ausgabe.“
Als die Beschlussvorlage dann zu später Stunde aufgerufen wurde, stimmten alle Kreistagsmitglieder für die Ausgabe. Damit stehen jetzt bis zu 240.000 Euro Kreismittel zur Verfügung, um die vom Land als Festbetrag zur Verfügung gestellte Förderung für die Umrüstung von bestehenden Sirenen von 1.600 Euro je Sirene bis zu einer Höhe von maximal 2.800 Euro aufzustocken.
Die 202 Sirenen im Landkreis waren im September vergangenen Jahres stumm geblieben, weil sie nicht zentral mit dem festgelegten Signal angesteuert werden konnten. Das Land reagierte und erließ Anfang März ein Förderprogramm. Ebenfalls Anfang März fragte das Amt für Bevölkerungsschutz den Bedarf für die Umrüstung bei den Kommunen ab, um die Kosten abschätzen zu können. „Mit unserer Förderung stehen 2800 Euro je Sirene zur Verfügung, das deckt einen Großteil der Kosten“, schätzt Kreisbrandinspektor Jens Keppel.
Mit dem Geld sollen elektronische Sirenen und Motorsirenen auf ein digitales Empfangssignal umgerüstet werden. Sollte die Umrüstung weniger kosten, wird der Zuschuss des Landkreises entsprechend reduziert. Der Erlass des Freistaates gilt in diesem Jahr, bis zum 30. September müssen die Fördermittel beim Amt für Bevölkerungsschutz beantragt werden. Die Gemeinden wurden am Freitag vor Pfingsten über das genaue Prozedere informiert.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt