Saalfeld. Auf der Tour durch ihren Wahlkreis besuchte die CDU-Bundestagsabgeordnete Diana Herbstreuth am Dienstag Landrat Marko Wolfram. Dabei informierte der Landrat über aktuelle Entwicklungen im Landkreis. Wolfram warb bei der Abgeordneten unter anderem für eine Neuauflage des Sonderinvestitionsprogramms für Thüringer Schlösser. Sie tauschten sich ebenfalls zur Gesundheitsversorgung im Landkreis und den Thüringen-Kliniken als größtes kommunales Krankenhaus im Freistaat aus und vereinbarten einen gesonderten Gesprächstermin, um die Auswirkungen der aktuellen Gesundheitsreform zu betrachten.
Herbstreuth war über die Landesliste in den Bundestag gewählt worden im Wahlkreis 194, der neben Saalfeld-Rudolstadt den Saale-Holzland-Kreis und den Saale-Orla-Kreis umfasst. Landrat Wolfram stellte die drängendsten Herausforderungen im Landkreis vor. „Unsere demographische Entwicklung wirkt sich gravierend auf alle anderen Bereiche aus“, so der Landrat. Die erneut sinkende Geburtenrate komme zuerst in den Kindergärten an und zeitverzögert in den Schulen. Gleichzeitig scheiden viele ältere Menschen aus dem Erwerbsleben aus, ohne dass genügend junge in den Beruf starten. Diese Lücke werde durch Zuzug durch Geflüchtete und Einbürgerungen nur zum Teil geschlossen. Es fehlen 1000 Menschen pro Jahr auf dem Arbeitsmarkt. Ein großes Problem für die Kommunen ist auch, dass die finanziellen Zuweisungen des Landes maßgeblich von der Einwohnerzahl bestimmt werden. „Wir brauchen einen Ausgleich für den Einwohnerrückgang sonst sind die steigenden Ausgaben nicht mehr zu stemmen.“, sagte Wolfram.
Besonders interessiert ist Herbstreuth an der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region. „Mit dem industriellen Kern im Städtedreieck ist der Landkreis gesegnet“, so die Berufssoldatin. Die jüngste Reise einer Thüringer Delegation unter der Führung von Ministerpräsident Dr. Mario Voigt in die USA habe gezeigt, wie wichtig eine funktionierende Vernetzung der Firmen untereinander ist. „Erfahrungen austauschen und Fehler vermeiden hilft am Ende allen Unternehmen“, ist Herbstreuth überzeugt, die Mitglied im Verteidigungsausschuss sowie im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist.
Für die Arbeit im Bundestag gab Wolfram der Erfurterin eine Wunschliste mit nach Berlin. Darauf ganz oben eine Entbürokratisierung im Baurecht und in der Pflege und eine Neuauflage des Sonderinvestitionsprogramms I des Bundes für Schlösser und Burgen in Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt