Saalfeld. Die Corona-Pandemie hat die Museen im Landkreis schwer gebeutelt. Durch die ausbleibenden Besucher fehlen vielerorts die dringend benötigten Eintrittsgelder. Landrat Marko Wolfram weist deshalb noch einmal auf das Soforthilfeprogramm Heimatmuseen und landwirtschaftliche Museen hin. Beide richten sich speziell an Museen im ländlichen Raum. Je nach Programmteil können bis zu 25.000 bzw. 50.000 Euro beantragt werden. Der Eigenanteil beträgt mindestens 25 Prozent der Gesamtkosten. Ziel ist die Stärkung des Kulturerbes und der kulturellen Identität in ländlichen Gebieten.
„Wir erarbeiten derzeit das Museumsentwicklungskonzept für unseren Landkreis. Dabei zeigt sich, dass wir eine sehr große Vielfalt an Museen und musealen Einrichtungen haben. Jedoch gibt es viele Risiken, vor allem die finanzielle Basis ist in der Regel dünn. Deshalb kommt das Soforthilfeprogramm wie gerufen“, so der Landrat.
Im Programmteil „Heimatmuseen“ werden Heimatmuseen und Heimatstuben, Freilichtmuseen, archäologische Parks, Orts- und Stadtmuseen aber auch öffentlich zugängliche Sammlungen in Privatbesitz wie etwa in Burgen und Schlössern in ländlichen Räumen mit bis zu 20.000 Einwohnern gefördert. Zu den förderfähigen Maßnahmen zählen u. a. Maßnahmen zum Bauunterhalt und zur Instandsetzung von Ausstellungsräumen und Depots, z. B. neue Vitrinen und Ausstellungseinheiten, neue Beschriftungssysteme sowie mediale Ausstattungen inklusive der zugehörigen Infrastruktur (z. B. WLAN im Ausstellungsbereich). Auch Investitionen für Maßnahmen der Vermittlung wie die Ausstattung von Räumen für die Durchführung von Gruppenprogrammen, Erstellung von Führungsmaterialien und Maßnahmen zur Förderung von Barrierefreiheit und Diversität sind förderfähig. Einrichtungen können bis zu 25.000 Euro Fördermittel beantragen.
Der Programmteil „Landwirtschaftliche Museen“ im „Soforthilfeprogramm Heimatmuseen und landwirtschaftliche Museen 2021“ richtet sich an regionale Museen in ländlichen Räumen mit bis zu 30.000 Einwohnern, die sich schwerpunktmäßig den Themen Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion, Ernährung, Gartenbau, Weinbau oder Fischerei widmen. Diese Einrichtungen können jeweils bis zu 50.000 Euro beantragen, um Modernisierungsmaßnahmen und programmbegleitende Investitionen durchzuführen.
Das „Soforthilfeprogramm Heimatmuseen und landwirtschaftliche Museen 2021“ ist ein Projekt des Deutschen Verbands für Archäologie e.V. (DVA) in Kooperation mit dem Deutschen Museumsbund e.V. (DMB). Das Förderprogramm wird von vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) aus Mitteln des Bundesprogramms „Ländliche Entwicklung“ (BULE) aus dem BMEL-Haushalt aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Der Programmteil „Landwirtschaftliche Museen“ wurde vom BMEL mit zwei Millionen Euro ausgestattet.
„Das Geld steht noch in diesem Jahr zur Verfügung. Es ist eine gute Chance für kleinen Museen sich zu modernisieren“, wirbt Landrat Wolfram für Anträge.
Ausführliche Informationen zum Soforthilfeprogramm gibt es unter https://lm.dva-soforthilfeprogramm.de/
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt