Saalfeld. Landrat Marko Wolfram besuchte am Mittwoch, 2. April, auf Einladung von Superintendent Michael Wegner den Konvent des evangelischen Kirchenkreises Rudolstadt-Saalfeld im evangelischen Gemeindehaus am hohen Ufer in Saalfeld. Im Anschluss an eine Andacht mit Abendmahl, die von der Kaulsdorfer Pfarrerin Ina Winter gehalten wurde, schilderte der Landrat aktuelle Vorhaben und Herausforderungen im Landkreis und trat in einen lebhaften Gedankenaustausch mit den Pfarrerinnen und Pfarrern aus dem Kirchenkreis.
„Uns verbindet eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit“, begrüßte Wegner den Landrat. Diese habe sich bei gemeinsamen Projekten wie der Lutherwanderung ebenso bewährt wie bei der Flüchtlingsarbeit und in der Corona-Krise, als die evangelische Kirche auf Bitten des Landrates ein Sorgentelefon anbot.
Wolfram gab zunächst einen kurzen Überblick über die wirtschaftliche und demografische Entwicklung im Landkreis seit der Gründung 1994. „Wir sind weniger, aber reicher geworden“, fasste er die Kennzahlen zusammen. „Und wir können stolz sein, auf die im kulturellen und sozialen Bereich erreichten Dinge. Dazu gehört das Theater ebenso wie die Qualität in Pflegeheimen“, so der Landrat. Ein großer Risikofaktor für den Landkreis sei der anhaltenden Einwohnerverlust. Dieser zeige sich nicht zuletzt am Arbeitsmarkt wo jährlich 1800 Personen aus Altersgründen aus dem Erwerbsleben ausscheiden, aber lediglich 800 junge Frauen und Männer aus den Schulen in das Erwerbsleben wechselten. Gemildert wird die dramatische Entwicklung durch den Zuzug von Ausländern, von denen aktuell Ukrainer die größte Gruppe bilden. Im vergangenen Jahr seien rund 170 Personen aus dieser Gruppe und 170 Geflüchtete aus den sieben herkunftsstärksten Ländern in den Arbeitsmarkt vermittelt worden. „Das hilft, die Lücke auszugleichen“, so der Landrat.
Als positive Zeichen für die Zukunft nannte Wolfram die Eröffnung der neuen Produktionshalle bei Siemens in Rudolstadt im vergangenen Jahr und die Grundsteinlegung für ein neues Innovationszentrum am TITK am Montag, 31. März mit einem Investitionsvolumen von 11,5 Millionen Euro. Der Breitbandausbau im Landkreis sei fast abgeschlossen, und am Stausee werde an der Planung der neuen Linkenmühlenbrücke gearbeitet. In der anschließenden Gesprächsrunde wurden zahlreiche weitere Themen wie Migration, Busversorgung im ländlichen Raum, Denkmalpflege, Kulturfinanzierung und Kriminalität diskutiert.
Wegner dankte zum Abschluss für die offene Diskussion und warb bei seinen Kolleginnen und Kollegen für die Teilnahme an der nächsten Lutherwanderung, bei der auch Landrat Marko Wolfram wieder mitwandern will.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt