Rudolstadt. Gemeinsam mit Landrat Marko Wolfram, Bürgermeister Jörg Reichl und Thüringen-Kliniken Geschäftsführer Hans Eberhardt besichtigten die drei Mitglieder des Landtages Marion Rosin, Katharina König und Astrid Rothe-Beinlich am Montag das Altklinikgelände in Rudolstadt. Die künftige Nutzung des Gebäudekomplexes, in dem bis Juni dieses Jahres die Psychiatrische Abteilung der Thüringen-Kliniken untergebracht ist, bleibt weiter offen.
„Seit einem Jahr hat sich nichts getan, wir brauchen dringend eine Entscheidung von Seiten des Freistaates, ob dieser Standort als Erstaufnahmestelle realisiert wird“, so der Appell des Landrates. Um sich selbst ein Bild zu machen, sprachen Marion Rosin (SPD), Katharina König (Die Linke) und Astrid Rothe-Beinlich (Bündnis 90/Die Grünen) mit den kommunalen Vertretern vor Ort. Alle Teilnehmer waren sich darin einig, dass ein weiteres Hinauszögern der Entscheidung, für oder gegen den Standort, nicht länger hinnehmbar ist. „Wir stehen unter großem Zeitdruck und wollen verhindern, in Objekte zur Unterbringung zu investieren, die bei der Einrichtung einer Erstaufnahmestelle dann wieder hinfällig sind“, so Marko Wolfram. Nach eigener Anschauung bestätigten die Landtagsmitglieder den guten Zustand der Immobilie, die für den Zweck der Flüchtlingsunterbringung ideale Vorrausetzungen biete. „Die Prüfung aller in Frage kommenden Objekte in Thüringen ist auf Landesebene noch nicht abgeschlossen, doch aufgrund der Dringlichkeit werden wir uns der Sache annehmen, um schnellstmöglich eine Lösung einzufordern“, sagte Marion Rosin. Die Entscheidung solle bis Ende März stehen, so König, damit alle weiteren Fragen angegangen werden können. Ob Erstaufnahmestelle oder eine Kombination aus Gemeinschaftsunterkunft und Ärztehaus, ist noch offen. Auch den Rückzahlungsanspruch der rund 2,5 Mio. Euro Fördermittel des Freistaates, welche 2012 zur Standortsanierung investiert wurden, gilt es zu klären. Rudolstadts Bürgermeister Jörg Reichl forderte indes die Errichtung mehrerer Erstaufnahmestellen in Thüringen und eine Maximalbelegung von 500-600 Asylbewerbern.
„Wir erwarten eine klare und zeitnahe Positionierung von Seiten des Freistaates und ich freue mich, dass sich unsere Landtagsabgeordneten persönlich dieser Sache annehmen und uns unterstützen. Wir wollen unseren Bürgerinnen und Bürgern endlich konkrete Antworten auf ihre Fragen und Sorgen geben können. Auch viele engagierte Mitbürger, die sich aktiv an der Integration beteiligen wollen, warten auf Antworten“, so Landrat Wolfram.
Carolin Dudkowiak, Presse- und Kulturamt