Saalfeld. Die Thüringer Staatssekretärin für Forschung, Innovation und Wirtschaftsförderung Dr. Katja Böhler besuchte gestern, am Donnerstag den 4. August 2022, in Begleitung von Landrat Marko Wolfram die RSP GmbH, den weltweit führenden Hersteller von Spezialsaugtechnik, am Firmensitz Saalfeld-Beulwitz. Bei einem Gespräch am runden Tisch und einer Führung auf dem Firmengelände erklärten der RSP-Gründervater und Geschäftsführer der R&G Holding Jens Graber und der Geschäftsführer der RSP Group Patrick Renger die Geschichte und Vision des Unternehmens. Sie nutzten die Gelegenheit, um auf die geplanten Investitionen an den Standorten Saalfeld, Camburg und Bad Langensalza einzugehen, tauschten sich mit Wolfram und Böhler jedoch auch über Probleme beim Erhalt von Fördermitteln, die Schwierigkeiten bei einem möglichen Mangel in der Gasversorgung und über Lieferkettenengpässe aus.
Das 1993 in Saalfeld gegründete, international agierende Unternehmen spezialisiert sich auf die Herstellung von Saugbaggern. Diese funktionieren wie ein hoch skalierter Staubsauger und werden überall dort eingesetzt, wo durch die mangelnde Präzision herkömmlicher Bagger Schäden an Rohren, Kabeln und anderen Leitungen entstehen könnten. Durch ihren Einsatz kann mühevolles, händisches Ausheben durch ein hocheffizientes und präzises automatisches Verfahren ersetzt werden, weshalb sie Anwendung im Tiefbau, im Gleisbau, in der Entsorgung, der Kanalreinigung und auch im nachhaltigen Verfahren der Baumwurzelsanierung finden. Höhepunkt des Firmenrundgangs stellte die Demonstration der Funktion der Saugbagger dar: Mit einer Fernsteuerung können die verschiedenen Funktionen der Fahrzeuge – vom Fahr- bis zum Saugvorgang – von außen gesteuert werden. Diese fortschrittliche Technik fand bei Staatssekretärin Dr. Katja Böhler großen Anklang. Aufgrund der seit Firmengründung stetig wachsenden Nachfrage will das Unternehmen weiter expandieren.
Am Standort Saalfeld sind in den nächsten 10 Jahren Investitionen in Bauvorhaben von knapp 30 Millionen Euro geplant. Der Firmensitz soll so effizienter, digitaler und kundenfreundlicher werden. Auch in Camburg und Bad Langensalza sind große Bauvorhaben geplant, um die Produktionskapazitäten des Unternehmens an den steigenden Bedarf anzupassen. Neben Lieferkettenengpässen unter anderem bei Halbleitern stockt es allerdings auch bei der Bewilligung von Fördermitteln, was dazu führt, dass sich die Ausbauvorhaben verzögern.
Auch der mögliche Mangel in der Gasversorgung bereitet der Firma Sorgen: „Dann stehen wir vor großen Herausforderungen, weil die Lackierung nur mit Gas funktioniert“, stellte Graber fest. Die Staatssekretärin erklärte daraufhin, dass das Land Thüringen im Falle einer Gasmangellage keine Handhabe hätte, weil Fragen der Energieversorgung auf Bundesebene entschieden werden. Sie berichtete allerdings auch vom aktuell laufenden Entscheidungsprozess, in dem Maßnahmen zur Einsparung von Gas debattiert werden, die einen akuten Mangel in der Versorgung verhindern sollen. Wolfram fügte hinzu, dass der Landkreis bereits im engen Austausch mit den regionalen Energieversorgern steht und im Falle des Falles einen Krisenstab zur genannten Problematik einrichten wird, der sich mit Empfehlungen, möglichen Maßnahmen und Notfallszenarien beschäftigt.
Robert Thümer
Presse- und Kulturamt
Fotos: Franziska Ehms, LRA
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Vlnr: Dr. Katja Böhler, Jens Graber, Patrick Renger, Marko Wolfram
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Vlnr: Patrick Renger, Dr. Katja Böhler, Jens Graber, Marko Wolfram, Alexander Springer