Rudolstadt. Am Donnerstag, 7. November, fand in der Hauptfeuerwache der Feuerwehr Rudolstadt in Schwarza die jährliche Beratung der Leiter der Feuerwehren im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt statt. Kreisbrandinspektor (KBI) Christian Patze hatte eine umfangreiche Tagesordnung zusammengestellt. Landrat Marko Wolfram dankte den Kameradinnen und Kameraden für die geleistete Arbeit.
Zunächst stellte sich Kreisfeuerwehrarzt Dr. Stephan Mortsch den rund 40 Führungskräften der Feuerwehren vor. Gemeinsam mit seiner Kollegin Beatrice Furcht kümmert er sich um diverse vorgeschriebene Untersuchungen der Feuerwehrleute. So sind Eignungs- und Diensttauglichkeitsuntersuchungen ebenso regelmäßig vorgeschrieben wie spezielle Tests für Atemschutzgeräteträger.
Anschließend stellte Oberstleutnant Michael Münch als Leiter des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr den Kameradinnen und Kameraden in Blau vor. Er untersteht dem Landeskommando in Erfurt und kann in besonderen Lagen durch den Landrat oder den Kreisbrandinspektor angefordert werden.
Einen Überblick zur Kreisausbildung von Feuerwehrleuten gab Kreisbrandmeister André Stechert. 2023 wurden in 43 Lehrgängen auf Kreisebene insgesamt 469 Teilnehmende erfolgreich ausgebildet. Zu den auf Kreisebene durchgeführten Lehrgängen gehören die Ausbildung zum Truppmann, Truppführer oder Atemschutzgeräteträger. 2024 wurden in 48 Lehrgängen 605 Plätze zur Verfügung gestellt. Bis Anfang November hatten 367 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Kurs erfolgreich absolviert. Im kommenden Jahr stehen 548 Lehrgangsplätze zur Verfügung. Die Feuerwehren können sich über ein Online-Portal für einzelne Lehrgänge bewerben.
Über die Landesausbildung an der Thüringer Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Bad Köstritz informierte Katja Ehrhardt vom Amt für Bevölkerungsschutz. In Bad Köstritz werden vor allem die Führungskräfte geschult und besondere Lehrgänge wie Maschinisten für Drehleitern angeboten. Für die Landesausbildung können die einzelnen Feuerwehren bis 17. Dezember ihren Bedarf anmelden.
Denny Franz vom Amt für Bevölkerungsschutz stellte den anwesenden Leitern der Feuerwehren eine neue Aufgabe vor, die sich aus einer Änderung in der Thüringer Bauordnung ergibt. Künftig muss vor Erteilung einer Baugenehmigung für bestimmte Sonderbauwerke die Leistungsfähigkeit der örtlichen Feuerwehr nachgewiesen werden. Im Amt für Bevölkerungsschutz wurde dazu eine standardisierte Abfrage entwickelt. Diese soll nun durch die Feuerwehren auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden.
Kreisbrandinspektor Patze präsentierte den Kameradinnen und Kameraden den aktuellen Sachstand bei der Überarbeitung der Alarm- und Ausrückeordnungen der Feuerwehren. Darin sind für unterschiedliche Szenarien die Alarmierungen der Einsatzkräfte durch die Leitstelle in Jena festgelegt. Die bisherige Planung wird jetzt durch eine Fachanwendung in einem Online-Portal vorgenommen, was die Planung und Verwaltung deutlich vereinfacht.
Im Rahmen der Beratung wurde Mandy Karsch von der Freiwilligen Feuerwehr Saalfeld-Schmiedefeld als neue stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwartin bestellt. Ihre Bestellungsurkunde überreichten Landrat Wolfram und KBI Patze. Der Landrat wies auf die beachtlichen Investitionen des Landkreises in die Gefahrenabwehr hin. Im Rahmen der laufenden Beschaffungsoffensive mit einem Umfang von 3,4 Millionen Euro wurden allein in diesem Jahr sieben Fahrzeuge an die Feuerwehren ausgeliefert. Zudem beteiligt sich der Landkreis an Bauprojekten an Feuerwehrgerätehäusern in Meuselbach, Rudolstadt-Schaala und Großkochberg. „Sie verdienen bestmögliche Ausrüstung und gute Rahmenbedingungen für Ihre Arbeit“, so der Landrat. Er dankte den Kameradinnen und Kameraden für ihre zahlreichen Einsätze in diesem Jahr, vom Gebäudebrand in Königsee über den Waldbrand in Meura in besonders schwierigem Gelände, und viele weitere Alarmierungen nach Starkregen.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt