Saalfeld/Unterloquitz. Im November wurde ein neues Gutachten zur Luftreinhaltung beim Schieferbetrieb Ulopor in Unterloquitz in einer Bürgerversammlung vorgestellt. Aus den Empfehlungen hat das Umweltamt im Landratsamt einen Maßnahmenplan für das Unternehmen entwickelt. Dieser wurde am Montag erneut in einer Bürgerversammlung Anwohnern und der Umweltgruppe des Ortes vorgestellt.
Die Gutachter selbst hatten bereits einige Verbesserungsvorschläge für den Betrieb des Blähschieferwerks beschrieben, etwa für Umschlagsvorgänge bei der Beladung von LKW oder bei der Reinigung der Fahrwege. Das Umweltamt hat daraus insgesamt 27 Einzelmaßnahmen abgeleitet und diese nach Wirkung und Umsetzbarkeit priorisiert. Auf Platz 1 steht dabei die Entfernung von Staubablagerungen auf den Anlagen, gefolgt von einer stärkeren Durchsetzung von Betriebsanweisungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens.
Weitere Maßnahmen sind die Abdeckung von Transportfahrzeugen. Die Kehrfrequenz der Kehrmaschine soll erhöht und die Anschaffung einer betriebseigenen Kehrmaschine geprüft werden. Um Staubemissionen zu verringern, soll beim Umschlagen der Materialen der Schiefer möglichst befeuchtet werden. Weiter soll die Zusammensetzung der gehandhabten Stoffe genauer untersucht werden, insbesondere der Quarzanteil im Endprodukt. Schließlich stehen Verbesserungen an den geführten Emissionsquellen (Schornsteine) und Maßnahmen zur Verringerung der entstehenden Emissionen auf dem Plan.
Hier ist die Firma nach eigenen Angaben bereits in Vorleistung gegangen und hat durch Einbauten im Ofen den Herstellungsprozess für Blähschiefer erheblich verbessert. Danach könne jetzt das gesamte gebrochene Material verarbeitet werden. Damit wurden die innerbetrieblichen Transporte zwischen Werks- und Tagebaugelände massiv reduziert und die Störanfälligkeit des Blähprozess deutlich gemindert. Dies hat zur Folge, dass diffuse Emissionen durch Transporte vom und zum Tagebau und an der Ofenanlage vermindert wurden. Mit den Veränderungen gelang eine Stabilisierung der Ofentechnologie und damit die Minderung der Emissionen nach dem Elektrofilter. Der bisherige Elektrofilter soll dennoch spätestens bis Ende 2026 ausgetauscht werden. Neue Filtertechnik sei jedoch abhängig vom künftigen Brennstoff der Anlage. Braunkohlestaub soll durch andere Brennstoffe ersetzt werden. Welche Brennstoffe zukünftig genutzt werden können ist noch offen und bedarf weiterer Untersuchungen.
Der Maßnahmenplan soll jetzt in Form von mehreren Anordnungen umgesetzt und dem Unternehmen zugestellt werden. Die Aufteilung in mehrere Bescheide bietet sich an, weil die Maßnahmen unterschiedlich aufwendig umzusetzen sind und so einfache, wirksame und günstige Auflagen durch Ulopor schnell erfüllt werden können. Bei einem nächsten Treffen Ende des Jahres wird das Umweltamt Bericht erstatten über den Stand der Abarbeitung der angeordneten Maßnahmen.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt