Unterwellenborn. Rund 50 Mitglieder und Gäste trafen sich am Donnerstagnachmittag im Zollhaus Kamsdorf zur jährlichen Mitgliederversammlung der Kreisbauernverbandes. Neben Themen zur Mitgliedschaft standen die Auswirkungen laufender Gesetzesvorhaben auf die lokale Landwirtschaft auf der Tagesordnung. Landrat Marko Wolfram sprach den Landwirten in einem Grußwort seinen Respekt und Dank für ihren schwierigen Beruf auf und sicherte seine Unterstützung zu.
Zunächst begrüßten der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes, Dirk Reichelt und Fachreferentin Dr. Britta Ender die Gäste. Zu denen gehörten unter anderem der neue Leiter des Veterinäramtes Dr. Jan Scheinert sowie Landtagsmitglied Maik Kowalleck, Landtagskandidat Martin Friedrich und Martin Scheidt. Landrat Wolfram beschrieb die schwierigen Rahmenbedingungen, unter denen die Landwirte arbeiten müssten. Regelungen, Auflagen und Dokumentationspflichten stellten erhebliche Mehrbelastungen dar. Es sei wichtig, dass Verbraucher die gute Arbeit der Landwirte unterstützen, in dem sie regionale Produkte kaufen. Bei seinen traditionellen Flurfahrten mit dem Kreisbauernverband werde immer wieder deutlich, wie schwer und komplex der Beruf inzwischen geworden ist. „Sie machen diesen Beruf mit unglaublich viel Herzblut und Leidenschaft. Machen Sie bitte weiter“, warb Wolfram.
Im Anschluss informierte André Rathgeber, Fachreferent für pflanzliche Produktion, Umwelt und ökologischen Landbau über neue Gesetzesvorhaben und Verordnungen, die Auswirkungen auf die Landwirtschaft in Thüringen haben. Unter anderem ist in Brüssel eine Verordnung zum Pflanzenschutz in Arbeit, die zum Schutz vor Verlust der Biodiversität beitragen soll. Damit verbunden sind Auflagen zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Nach einer Studie könnte das zu Ertragseinbußen von 25 bis 30 Prozent führen. Dagegen hat die EU gerade die Zulassung für das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat um zehn Jahre verlängert, während Deutschland den Einsatz ab 1.1.2024 verbietet.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt