Saalfeld. Der Vortrag von Dr. Jakob Manthey, renommierter Experte vom Hamburger Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung, stand im Mittelpunkt des jährlichen Netzwerktreffens zur Suchtprävention im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, das am Freitag in der Saalfelder Landratsamt stattgefunden hat. Dabei beleuchtete der Referent die Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung aus wissenschaftlicher Sicht und betonte die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen: „Die Legalisierung von Cannabis bedeutet nicht, dass die Risiken verschwinden. Gerade jetzt ist es umso wichtiger, junge Menschen über den verantwortungsbewussten Umgang mit Substanzen aufzuklären.“
Aus diesem Grund waren Akteure aus dem Gesundheitswesen, der Bildungslandschaft und dem Jugendschutz zusammengekommen, um die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich der Prävention zu besprechen, die sich aus der Cannabis-Legalisierung und dem neuen Konsumcannabisgesetz ergeben. In Vorbereitung dazu ist bereits der nächste öffentliche Fachtag im September.
Christian Stiehler, Leiter des Gesundheitsamtes Saalfeld-Rudolstadt, hob zur Begrüßung die Bedeutung der Prävention hervor: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Herausforderungen, die seit Corona unser Leben begleiten, nicht kleiner werden. Umso wichtiger ist es, dass wir alle an einem Strang ziehen und mit klaren Präventionskonzepten reagieren.“
Organisiert hatte die Veranstaltung Tatjana Kaulfuss, die Koordinatorin für Suchtprävention im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, die eine intensive Netzwerkarbeit in diesem sensiblen Bereich aufgebaut hat. „Prävention ist keine Einzelaufgabe. Der enge Austausch zwischen den engagierten Fachkräften schafft eine fundierte Basis für nachhaltige Aufklärung und Unterstützung“, sagt sie.
Aus diesem Grund hatte sie neben den regionalen auch überregionale Fachkräfte wie den Suchtbeauftragten des Staatlichen Schulamtes Südthüringens und Vertreter des Jugendschutzes aus Gera nach Saalfeld eingeladen.
Gemeinsam mit bewährten Institutionen der Präventionsarbeit im Landkreis diskutierten die Teilnehmer neue Strategien, um insbesondere Kinder und Jugendliche frühzeitig zu sensibilisieren. „Wir müssen im Gespräch bleiben, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten, die die Menschen dazu bewegen, ihre eigene Situation zu reflektieren und sich bewusst gegen den Konsum zu entscheiden“, sagt die Suchtkoordinatorin mit Blick auf alle Generationen.
Das Netzwerktreffen machte deutlich: Suchtprävention bleibt ein zentraler Bestandteil der kommunalen Gesundheitsstrategie. Durch enge Zusammenarbeit und gezielte Bildungsmaßnahmen soll jungen Menschen weiterhin eine starke Orientierung für ein gesundes und selbstbestimmtes Leben gegeben werden.
Ausblick auf den nächsten Fachtag am 11. September 2025 – ein Angebot an alle Menschen im Landkreis
So ist der Fachtag „Sucht & Prävention – Dein Leben. Deine Wahl. Bleib Clean!“, am 11. September 2025 im Stadtteilzentrum Gorndorf der nächste große Termin im Kalender der Präventionsarbeit im Landkreis, der sich auch speziell an Menschen gerichtet, die in verschiedener Hinsicht von und durch Sucht betroffen sind. Diese für alle Interessierten offene Veranstaltung bietet eine Plattform für intensiven Austausch und Diskussionen zu aktuellen suchtpräventiven Themen.
Fachleute, Pädagogen und Betroffene & interessierte Bürger, aber auch Schüler und Bildungsträger, sind herzlich eingeladen, gemeinsam an innovativen Ansätzen arbeiten, um präventive Maßnahmen weiterzuentwickeln und präventive Maßnahmen im Umgang mit sich und anderen auszuprobieren.
Über Anregungen und Fragen freut sich Tatjana Kaulfuss unter suchtkoordination@kreis-slf.de oder telefonisch unter 03671/823 530.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt
Foto mit den Teilnehmern der Veranstaltung: Martin Modes, ganz rechts steht Dozent Dr. Jakob Manthey