Bad Blankenburg. Die geschichtsträchtige Umweltinformations- und Naturschutzstation „Dr. Helmut Steuer“ wird seit Jahresbeginn vom Thüringer Entomologenverband (Insektenkundler) betrieben. Am Donnerstag unterzeichneten Landrat Marko Wolfram und Dr. Sven Erlacher, stellvertretender Vorsitzender des Entomologenverbandes, symbolisch den neuen Pachtvertrag. Der Verband tritt damit die Nachfolge der Fachgruppe Ornithologie und Artenschutz im Kulturbund an, die die Station drei Jahrzehnte lang betreut hatte.
„Ich freue mich, dass es unter Vermittlung von Ralf Hiller vom Kulturbund gelungen ist, Sie als neuen Betreiber der Station zu gewinnen“, sagte Wolfram. Der Kulturbund hatte den Pachtvertrag im vergangenen Jahr gekündigt. Der Thüringer Entomologenverband soll künftig die Arbeit der Naturschutzstation fachlich begleiten. So sind beispielsweise Exkursionen geplant, um eine Vielzahl von Insektengruppen im dortigen Gebiet nachzuweisen.
„Wir hoffen auch andere Spezialisten, etwa für Spinnen oder Zikaden, für Forschungsarbeiten in diesem interessanten Areal zu gewinnen“, sagte Dr. Erlacher. Die Kosten für die kreiseigene Einrichtung trägt der Landkreis. Der Vertrag gilt zunächst für ein Jahr und verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn er nicht gekündigt wird.
Ralf Hiller zeigte sich erfreut über den Vertragsabschluss: „Damit ist das Fundament für naturforschende Arbeit gelegt und wir kehren zurück zu den Ursprüngen, die Dr. Helmut Steuer sich vorgestellt hatte.“ Die Fachgruppe bleibt indes weiterhin in der Naturschutzstation aktiv. „Wir werden das Monitoring der Fledermausbestände weiter übernehmen“, versicherte Hiller. Unbedingt fortsetzen wollen auch Angelika und Hartmut Richter ihre Arbeit mit Schulklassen. Beide haben sich zu Experten für die dort häufig anzutreffenden Feuersalamander entwickelt. „Man kann die Natur nicht an einen anderen Ort transportieren, man muss sie hier vor Ort erleben“, ist Angelika Richter überzeugt.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt