Saalfeld. „Ich bin davon überzeugt, dass der Verein Saalewirtschaft mit dem neuen Netzwerk etwas schafft, das einen großen Mehrwert für unsere Unternehmen hat, und aber vor allem die Sicherheit der MitarbeiterInnen verbessert. Und das ist sehr gut so“, sagte Landrat Marko Wolfram am Mittwoch dieser Woche, 29. Juni, zur Begrüßung bei der Gründung des neuen Netzwerks des Vereins Saalewirtschaft „Sichere und gesunde Arbeit“ – kurz SIGA.
Die Veranstaltung wurde von Matthias Fritsche, dem Leiter der Wirtschaftsförderagentur, moderiert und fand in der Halle der Jasaa GmbH in Saalfeld statt. Genau dort etabliert das Netzwerk nun auch ein Schulungszentrum. Firmenchef Enrico Jakusch engagiert sich intensiv im Verein und hinterließ mit seiner Firma einen hervorragenden Eindruck bei den Gästen.
Es handelt sich dabei bereits um das fünfte aktive Netzwerk des 2020 gegründeten Vereins Saalewirtschaft, dem inzwischen 56 Unternehmen angehören. „Hier ist etwas Neues und Gutes entstanden“, so der Vorstandsvorsitzende, Dr. Reimund Meffert. Meffert spannte einen großen Bogen vom Jahr 1839, als in Deutschland Kinderarbeit noch üblich war und eine erste Gewerbeordnung in Kraft trat, bis zum heutigen Tag. „Es war ein weiter Weg bis heute“, wo im Grundgesetz Artikel 2 das Recht der Menschen auf Leben und Unversehrtheit festgelegt ist. „Alles zielt auf den Schutz des menschlichen Lebens – das ist zentral für ein nachhaltiges Unternehmertum.“
Und um das weiter zu festigen, hat der Verein nun den neuen Arbeitskreis gegründet. Ralph Kästner, im Hauptberuf leitender Mitarbeiter bei der Jasaa, wurde als Sprecher des Arbeitskreises berufen. Den eigentlichen Startschuss hatte es schon am 19. Januar im Rahmen einer Veranstaltung gegeben, bei der Dr. Rolf Wendler, Prokurist im Stahlwerk Thüringen, den Impuls dazu gegeben hatte. „Wir wollen den Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Und deshalb wird unser Netzwerk SIGA auch am Standort der Jasaa ein Schulungs- und Fortbildungszentrum für sichere und gesunde Arbeit etablieren“, erläutert Kästner. Das Netzwerk SIGA wird interessierte Unternehmen unterstützen, die gesetzlichen und berufsgenossenschaftlichen Anforderungen praktisch und mitarbeiterorientiert umzusetzen.
Eingangs der Gründungsveranstaltung gab es verschiedene Fachimpulse. Manuela Fischer, Leiterin der Zentralen Dienste der Stadt Saalfeld, erinnerte daran, dass Arbeitgeber ihre Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter ständig anpassen müssten. Peter Luge von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall erläuterte die umfangreichen Aufgaben und Angebote der Berufsgenossenschaften. „Bei uns kommt tatsächlich alles aus erster Hand – Prävention, Rehabilitation und Entschädigung“, so Luge. Ute Emsel, ebenfalls von der BG Holz und Metall, warb für die Beteiligung an den Sicherheitspreisen der BG. „Jeder kann dort mitmachen und sich mit dem bei ihm umgesetzten Ideen bewerben.“
Besondere Aufmerksamkeit erhielt Andreas Wagner, Leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit im Stahlwerk Thüringen mit der Vision: „Wir gestalten gemeinsam das sicherste Stahlwerk der Welt für ein erfülltes Leben.“ Dazu gehöre die Philosophie, Unfälle offen zu kommunizieren und sich mit anderen Unternehmen auszutauschen. Eindrücklich war das Bildmaterial über Unfälle mit Winkelschleifer und Flex, dass er mitgebracht hatte. Und eine Zahl: der letzte schwere Arbeitsunfall im Stahlwerk hatte am 11. 11. 2013 stattgefunden – vor inzwischen fast 10 Jahren!
Mit praktischen Demonstrationen wurde die Veranstaltung abgerundet: Tobias Leutelt von der Peter Grewen Physiotherm GmbH sprach über Hautschutzpläne im Betrieb und Prokurist Torsten Vogel stellte die Arbeitsschutzmodule auf der digitalen Lernplattform des Bildungszentrums Saalfeld vor. Zum Abschluss präsentierte Norbert Peterhänsel, Geschäftsführer des gleichnamigen Transportunternehmens, der verschiedenen Möglichkeiten der Ladungssicherung auf einem LKW.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt
Fotos: Bildarchiv LRA von der Veranstaltung – Martin Modes
Im 1. Bild v.li. Jasaa-Chef Enrico Jakusch, Arbeitskreis-Sprecher Ralph Kästner, Vorstandsvorsitzender Dr. Reimund Meffert. Landrat Marko Wolfram
2. Der Moment der Gründung des Netzwerks: Berufung von Ralph Kästnerr durch Dr. Reimund Meffert