Saalfeld. Seit dem 1. April 2023 bearbeiten die Notfallsanitäter, Rettungssanitäter und Notärzte im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ihre Einsätze ausschließlich mit digitaler Datenerfassung. „Unsere Retter brauchen kein Papier mehr“, schwärmt Markus Wimmer, Leiter des Sachgebietes Rettungsdienst im Landratsamt, im Gespräch mit Landrat Marko Wolfram, und erklärt das neue Prozedere: Von jedem Rettungseinsatz und jedem Krankentransort muss ein umfangreiches Protokoll gefertigt werden – bislang alles mit Stift auf Papier und händischer Übertragung in den Computer zum Schichtende.
Seit der Umstellung laufen alle Einsatzdaten von der Leitstelle Jena direkt in das digitale Formular auf dem neuen Tablet im jeweiligen Einsatzwagen. „Einmal angemeldet sind die wichtigsten Daten schon eingetragen. Die Chipkarten der Patienten können direkt im Gerät eingelesen werden. Auch das lästige Abtippen für die Kostenabrechnung entfällt“, so Wimmer. Neben der deutlichen Arbeitserleichterung, der Zeitersparnis und der Verringerung der Fehlerquote, lassen sich jetzt auch Statistiken mit wenigen Mausklicken detaillierter filtern.
Jeder einzelne der 115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rettungsdienst, ob Notarzt oder Sanitäter, wurde im Umgang mit den insgesamt 17 neuen Geräten geschult. Die Kosten für Soft- und Hardware übernahm die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen mit Fördermitteln des Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales. „Dies ist eine echte Erleichterung für unsere Retter in ihrer täglichen Arbeit, die unglaubliche 25.000 Einsätze im Jahr allein in unserem Landkreis absolvieren“, sagte Landrat Marko Wolfram voller Respekt und Dankbarkeit. „Jede Erleichterung, die wir als Kreis hier leisten können, zahlt sich für uns alle aus“, so Wolfram.
Nicht nur die Retterinnen und Retter sind begeistert, auch Markus Wimmer als Initiator und Ideentreiber der Digitalisierung im Rettungsdienst, weiß wovon er spricht. Als ausgebildeter Notfallsanitäter fahre er selbst noch „den ein oder anderen Einsatz“ mit. „Wenn man die Praxis kennt, kann man in der Entwicklungsphase besser mitwirken, dass es am Ende auch eine reale Verbesserung gibt. Das ist uns in diesem Fall gelungen“, so Wimmer. Als letzter Schritt fehlt nur noch die Schnittstelle zu den Thüringen-Kliniken und damit eine Übertragung der Daten in die digitale Patientenakte. Dies sei, nach Wimmer, noch für dieses Jahr geplant.
Carolin Schreiber
Presse- und Kulturamt