Saalfeld. Landrat Marko Wolfram übergab am Donnerstag, 10. April, einen Transporter mit Rollstuhlrampe an den Kreisratsvorsitzenden aus dem ukrainischen Partnerlandkreis Kalush, Mykhailo Lavriv. Begleitet wurde dieser vom Direktor des Krankenhauses Kalush, Mykhailo Havrylyshyn, und dessen Stellvertreter Taras Bandura sowie Khrystyna Lavriv als Übersetzerin. Das Fahrzeug wird im Krankenhaus in Kalush stationiert. Bei einem Besuch in den Thüringen-Kliniken Saalfeld wurden mit Geschäftsführer Dr. Thomas Krönert Möglichkeiten der Hospitation von ukrainischen Ärzten in Saalfeld erörtert.
„Ich freue mich, dass wir mit diesem Transporter einen weiteren kleinen Beitrag zur Linderung der Not in der Ukraine leisten können“, sagte Landrat Marko Wolfram bei der Übergabe des Fahrzeugs. Das Fahrzeug wurden zentral durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Rahmen des Projekts zur „Verbesserung des Bevölkerungsschutzes und Wiederaufbau in kommunalen Partnerschaften mit der Ukraine“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beschafft.
Das Presse- und Kulturamt des Landratsamtes, das für die Kreispartnerschaften zuständig ist, hatte sich im Frühjahr vergangenen Jahres für seinen Partner in der Ukraine um zwei Hilfspakete beworben und die Förderzusage erhalten. Die Hilfsgüter (zwei Photovoltaikanlagen mit Speicher, Schulmöbel für drei Klassenzimmer und ein Außenspielgerät) wurden kurz vor Weihnachten 2024 übergeben und sind inzwischen im Partnerlandkreis im Einsatz. Aufgrund günstiger Ausschreibungsergebnisse standen aus dem Förderprogramm Restmittel zur Verfügung, so dass die GIZ zusätzlich 22 Transporter für Kommunen in der Ukraine beschaffte.
„Von so einem Fahrzeug hätten wir nicht zu träumen gewagt“, sagte Kreisratsvorsitzender Lavriv sichtlich gerührt. Das Fahrzeug soll in der Klinik in Kalush unter anderem für den mobilen Hospizdienst, aber auch zum Transport der zunehmend größer werdenden Zahl an Kriegsversehrten genutzt werden. „Mein Dank geht an die Firma Optimax in Saalfeld, die für uns die Ausfuhrgenehmigung für den Zoll erledigt hat“, sagte Landrat Wolfram.
Im Anschluss an die Fahrzeugübergabe besuchte die ukrainische Delegation die Thüringen-Kliniken Saalfeld. Geschäftsführer Dr. Krönert stellte die Pläne für ein neues Bettenhaus vor. Seine ukrainischen Kollegen Havrylyshyn und Bandura, beide selbst Chirurgen, zeigten besonderes Interesse an den modernen Operationssälen der Thüringen-Kliniken, da in Kalush der OP-Bereich modernisiert werden soll. Ihr Wunsch ist, dass ukrainische Ärzte eine gewisse Zeit in den Thüringen-Kliniken hospitieren und den Umgang mit den modernen Instrumenten erlernen. Dr. Krönert zeigte sich aufgeschlossen und versprach Unterstützung. Das Landratsamt will Fördermöglichkeiten für die Kooperation prüfen, um den Kurzaufenthalt der ukrainischen Ärzte in Saalfeld zu finanzieren.
Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt unterhält seit 2018 partnerschaftliche Beziehungen in die Ukra-ine, zunächst mit dem Rayon Dolyna und nach einer Gebietsreform mit dem größeren Rayon Kalush. Tragende Säule der Partnerschaftsarbeit ist der Kreispartnerschaftsverein Saalfeld-Rudolstadt mit Mathias Moersch als Vorsitzendem. Der Verein wirbt unter anderem Spenden für Hilfsprojekte ein und finanzierte den Aufenthalt der vierköpfigen ukrainischen Delegation.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt