Saalfeld. Seit dem vergangenen Jahr sind sechs der bisher acht erfassten Unfallschwerpunkte im Landkreis herausgefallen. „Das zeigt, dass wir hier in der Kommission bei der Analyse der Unfallschwerpunkte und den getroffenen Maßnahmen gute Arbeit geleistet haben“, stellte Polizeihauptkommissar Ronald Engelhard bei der alljährlichen Auswertung der Unfalltypenkarte im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt im Gebäude der Landespolizeiinspektion in Saalfeld fest. Zugleich nahm er die Beratung zum Anlass, um Polizeihauptmeister Bernd Meinhardt zu danken, der in diesem Jahr letztmals vor seinem Ruhestand die Statistik aufbereitet hatte.
Die Straßenverkehrsbehörde im Landratsamt hatte zu dem alljährlichen Termin mit Verkehrsbehörden, Straßenbaulastträgern und der Kombus eingeladen, in dem die Unfallschwerpunkte der sogenannten Einjahreskarte und der Dreijahreskarte für die Jahre 2020 bis 2022 vorgestellt und analysiert wurden. Die aktuelle Auswertung ist die Grundlage für die Unfallkommissionen des Landkreises und der Städte Saalfeld und Rudolstadt, die sich mit den einzelnen Schwerpunkten beschäftigen werden. „Wir werden dann weitere Maßnahmen zur Entschärfung beraten“, betonte Rüdiger Kurrat als zuständiger Leiter der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises.
Insgesamt ist die Zahl der Unfallschwerpunkte stabil geblieben, denn sechs neue Schwerpunkte sind dazu gekommen.
Die Maßnahmen bei Verkehrsführungen, Ampelschaltungen oder durch bauliche Veränderungen, die seit der letzten Auswertung vor einem Jahr getroffen wurden, haben offensichtlich zum Rückgang von Verkehrsunfällen beigetragen, so dass sie folgenden sechs Stellen aus der Statistik gefallen sind:
In Rudolstadt betrifft es den Nordknoten an der Herbert-Stauch-Straße. In Saalfeld sind es die Kulmbacher Straße und der Kreisverkehr am Bahnhof sowie die Kreuzung Puschkinstraße/Auf dem Graben. Unauffällig war das Unfallgeschehen auch wieder auf der Straße zwischen Etzelbach und Uhlstädt, zwischen Ammelstädt-Teichröda in der Kurve sowie auf der Kreisstraße in Lichtenhain auf der Oberweißbacher Straße. Dort war beschlossen worden, als Warnung ein mehrsprachiges Schild für die Lastkraftfahrer aufzustellen.
Weiterhin zu den Unfall-Schwerpunkten zählt hingegen in Rudolstadt die Ankerwerkskreuzung, dort wurden im Zeitraum sechs Verkehrsunfälle mit zwölf leicht verletzten Personen erfasst. Auch die Kurve auf der B88 zwischen Watzdorf und Leutnitz ist noch Teil der Statistik. In den vergangenen drei Jahren wurden dort zehn Unfälle mit vier schwer und neun leicht verletzten Personen erfasst. Nach einer Griffigkeitsmessung und Oberflächenbehandlung sowie einer vorübergehenden Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Stundenkilometer bei Nässe durch das Landesamt für Bau und Verkehrs hatte sich die Unfallsituation verbessert, so dass es im vergangenen Jahr nur noch zu einem Unfall wegen nicht angepasster Geschwindigkeit gekommen war.
Neu in der Statistik im Dreijahreszeitraum sind vier Schwerpunkte im Umfeld von Saalfeld. Das betrifft die Brauhauskreuzung mit fünf Unfällen mit sieben Verletzten in drei Jahren – bei allen Unfällen war die Lichtsignalanlage ausgeschaltet. An der Kreuzung Promenadenweg/Friedensstraße erfasste die Polizei sechs Unfälle mit sieben Leichtverletzten – zumeist unter Beteiligung von Fußgängern und Radfahrern. Im Bereich der Kreuzung Saalstraße/Saumarkt ereigneten sich in der Zeit der beidseitigen Befahrbarkeit wegen des Baus in der Köditzgasse vier Unfälle mit vier leicht verletzten Personen, nach Rückkehr zur Einbahnstraßenreglung ereigneten sich drei weitere Unfälle mit vier leicht verletzten Personen. Im Bereich der Stadt Saalfeld befindet sich auch die Unfallhäufungsstelle am Arnsgereuther Berg, dort war es zu sechs Unfällen mit Verletzten gekommen – in allen Fällen durch eine nicht angepasste Geschwindigkeit.
Schließlich ereigneten sich in Bad Blankenburg im Bereich Rudolstädter Straße/Gustav-Töpfer-Straße fünf Verkehrsunfälle mit verletzten Personen. An allen waren Radfahrer beteiligt. Dort ist eingeschränkte Sicht aufgrund von starkem Pflanzenbewuchs an der Querung des beidseitigen Radweges auffällig.
Eine letzte Unfallhäufungsstelle liegt auf der Landesstraße von Allendorf nach Schwarzburg – bei drei Unfällen mit sechs Verletzten. Unfallursache war immer eine nicht angepasste Geschwindigkeit.
Über die Entwicklung der Vorjahre können Sie hier nachlesen.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt
Foto Bildarchiv Landratsamt Martin Modes
Im Bild die in diesem Jahr beteiligten Mitarbeiter von Polizei, Verkehrsbehörden, Straßenbaulastträgern und Kombus.