Saalfeld. Am Mittwoch dieser Woche hatten Landrat Marko Wolfram und die Bundeswehrsoldaten, die seit kurzem im Landratsamt im Einsatz sind, hohen Besuch: Oberst Georg Oel, der Kommandeur des Landeskommandos Thüringen der Bundeswehr, wollte sich selbst einen Eindruck von der Situation des aktuellen und inzwischen zweiten Bundeswehr-Einsatzes in Saalfeld machen, der seit Anfang Dezember läuft.
„Wir helfen gern im Rahmen unserer Ressourcen, das steht außer Frage! Die Soldatinnen und Soldaten sind bei diesem Einsatz im Inland mit großem Engagement und Begeisterung dabei – egal ob hier bei der Nachverfolgung, beim Impfen oder Einsätzen im Krankenhaus. Zugleich wünschen wir uns bei der Bundeswehr, dass wir bald wieder in den Normalbetrieb gehen können“, sagte er in der Gesprächsrunde mit dem Landrat. Zusammen mit dem Leiter des Kreisverbindungskommandos und damit dem Ansprechpartner für den Landkreis bei Hilfeersuchen, Oberstleutnant Michael Münch, ließ er sich von den fünf Soldaten des Panzergrenadierbataillons 391 Bad Salzungen die aktuelle Tätigkeit und den Bedarf erläutern.
Seit Anfang Dezember gehören die Soldaten aus Bad Salzungen zum täglichen Erscheinungsbild im Saalfelder Schloss. Die 5-Mann-Teams wechseln wöchentlich, Manche absolvieren schon den vierten Einsatz in der Corona-Pandemie, und haben dabei schon in Pflegeheimen, Krankenhäusern, Impfstellen oder hier bei der Kontaktnachverfolgung geholfen.
Landrat Marko Wolfram nutzte die Gelegenheit, sich herzlich und persönlich bei den Soldaten zu bedanken, die derzeit einen Inlandseinsatz im Saalfelder Landratsamt absolvieren. „Die Unterbringung und die Verpflegung sind gut und wir fühlen uns hier sehr gut aufgenommen“, sagen die Soldaten, die die Betreuung durch das Landratsamt aufs Höchste loben und die sich über die Abwechslung freuen. Teilweise bringen sie große Erfahrungen von den weltweiten Einsätzen mit, aus Afghanistan, Usbekistan, vom Balkan oder - wie der wohl weiteste Einsatz war – von den 4911 km entfernten Capverdischen Inseln.
Im Herbst waren die Fallzahlen in der Corona-Pandemie im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt so stark angestiegen, dass sich Landrat Marko Wolfram entschieden hatte, erneut bei der Bundeswehr um Unterstützung durch Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr nachzufragen. Um das Hilfeersuchen hatte sich Oberstleutnant Michael Münch wiederum schnell und unkompliziert gekümmert. Es war zunächst auf zwei Wochen begrenzt und wurde dann bis Mitte Januar verlängert. In der aktuellen Gesprächsrunde wurde auch besprochen, wie der Einsatz weiter gestaltet werden kann. Sowohl von Seiten des Landkreises wie auch der Bundesswehr gibt es Interesse, den Einsatz zu verlängern, da nach wie vor Bedarf besteht, insbesondere wenn die angekündigte „Omikron-Wand“ erneut zu einem Anstieg der Fallzahlen führen sollte.
Der Landrat gab einen Einblick in die Situation im Landkreis, der Ende des Jahres zeitweise erneut eine der höchsten Inzidenzen in Deutschland ausgewiesen hatte. „Ich bin sehr dankbar für die große Gemeinschaftsleistung, die wir derzeit beobachten können. Hilfe für den Landkreis gab es von vielen Seiten, insbesondere von der Bundeswehr, von den Städten, vom Jobcenter oder auch vom Landesrechnungshof. Den Verwaltungen und ihren Mitarbeitern, die uns hier unterstützen, gilt meine größte Anerkennung.“
Martin Modes
Presse- und Kulturamt
Hintergrund
Bereits vom November 2020 bis Juni 2021 hatten Einheiten der Bundeswehr aus Oberviechtach, Gotha und Bad Salzungen die Mitarbeiter des Landratsamtes in einem ersten Hilfeeinsatz bei der Nachverfolgung unterstützt.
Foto Landratsamt Martin Modes:
Mit den Soldaten, die derzeit im Saalfelder Schloss stationiert sind (mit grünem Barrett), Landrat Marko Wolfram und Oberst Georg Oel (vorne) sowie Oberstleutnant Michael Münch (rotes Barrett.)