Saalfeld. Seit Anfang des Jahres können im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt bei Einsätzen der Rettungswagen die aufgenommenen Elektrokardiogramme (EKG) direkt an die Herzspezialist*innen in den Thüringen-Kliniken in Saalfeld übermittelt werden. Besonders in Fällen, in denen die Diagnosefindung nicht eindeutig ist, hilft die Telemetrie aus dem Rettungswagen dabei, die Behandlungsstrategien schon von Unterwegs aufeinander abzustimmen und zum Beispiel einen Platz im Herzkatheterlabor der Kliniken freizuhalten.
Geht ein Notruf von Personen mit Herzbeschwerden ein, kann sich dahinter im ungünstigsten Falle ein Herzinfarkt verbergen. Auch wenn durch die Ersthelfer üblicherweise nach der Krankengeschichte gefragt wird und eine Körperuntersuchung stattfindet, ist der entscheidende Punkt für eine zielführende Diagnose das Erstellen und die Beurteilung eines 12-Kanal-EKGs. Die im Landkreis eingesetzten Rettungsdienst-Mitarbeiter werden für die Auswertung solcher EKGs regelmäßig geschult und weitergebildet. Gerade in Bezug auf das neue Berufsbild des Notfallsanitäters ist hierzu eine kontinuierliche Entwicklung und die Festigung des abrufbereiten Wissensschatzes verbundenen mit den notwendigen Verfahrensanweisungen extrem wichtig.
Da bei Herzbeschwerden jede Sekunde zählt, kann die Telemetrie-Übermittlung einen möglicherweise entscheidenden Geschwindigkeitsgewinn bringen und Verzögerungen können so vermieden werden. Finanziert wurde die Ausstattung mit der neuen Technik durch den Landkreis. „Nur auf Grundlage der sehr guten Zusammenarbeit mit der Kardiologie sowie der Notaufnahme der Thüringen-Kliniken am Standort Saalfeld und unseren hochmotivierten Rettern vom Deutschen Roten Kreuz und der Johanniter Unfallhilfe ist dieses Projekt zum Erfolg geführt wurden. Es ist ein schönes Beispiel für den Nutzen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, gerade im ländlichen Raum mit seinen längeren Wegen“, bedankt sich Landrat Marko Wolfram.
Arne Nowacki
Presse- und Kulturamt