Saalfeld. Der Jugendhilfeausschuss des Kreistages berät in seiner Sitzung am 26. Juni über die Vergabe von Fördermitteln für den Sport. Der Landkreis unterstützt den Neu-, Um- und Ausbau von Sportstätten und Freizeitanlagen. Die Unterstützung des Landkreises ist eine Anteilsfinanzierung. Für die Investition in Sportstätten sind rund 115.000 Euro geplant. Voraussetzung ist ein rechtskräftiger Haushalt.
Wie in den Vorjahren hat die Verwaltung zur Beratung der Sportstättenförderung im zuständigen Ausschuss eine Dringlichkeitsliste erstellt. Darin sind alle fristgerecht eingegangenen Anträge der Kommunen und Sportvereine aufgeführt. Vorgesehen ist eine dreigeteilte Finanzierung: 20 Prozent müssen die Kommunen oder Vereine an Eigenmitteln aufbringen, 60 Prozent übernimmt das Land. Der Landesanteil kann durch den Landessportbund, das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport oder beide gezahlt werden. Die verbleibenden 20 Prozent steuert der Landkreis bei.
Zu den beiden großen Einzelmaßnahmen gehören die Erneuerung des Sportbodenbelages und der Einbau von Prallschutzwänden in der Sporthallte der Grundschule West und in der Grundschule Schwarza in Rudolstadt. Hier sind jeweils Gesamtkosten von 134.000 Euro geplant, der Landkreisanteil würde in beiden Fällen knapp 27.000 Euro betragen.
Ebenfalls gut 27.000 Euro würde der Landkreiszuschuss zur Dachsanierung am Vereinshaus des TC Rot-Weiß-Rudolstadt e.V. betragen. Dort soll zudem die Oberflächenentwässerung erneuert und dabei gleichzeitig Barrierefreiheit geschaffen werden. Das gesamte Projekt, das auch von der Stadt Rudolstadt unterstützt und mit Eigenleistungen des Vereins umgesetzt wird, ist mit 136.000 Euro geplant.
Auch müssen die Dächer von Schützenhaus und Schießstand der Privilegierte Schützengesellschaft 1446 Saalfeld e.V. dringend saniert werden, wofür der Sportverein Fördermittel beantragt hat. Da das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 35.000 Euro nicht in den Förderplan des Landes 2023 aufgenommen wurde, hat der Verein die Maßnahme in drei Bauabschnitte geteilt. Für den 1. Bauabschnitt mit einem Gesamtvolumen von 15.000 Euro wurde die Möglichkeit wahrgenommen, beim Landkreis eine 50-prozentige Förderung und eine Unterstützung bei der Stadt Saalfeld zu beantragen. Dieser Anteil wurde in die Dringlichkeitsliste aufgenommen.
Ebenfalls soll der Dringlichkeitsantrag der Landgemeinde Schwarzatal zur Rasenregenration des Sportplatzes in Mellenbach-Glasbach mit 50 Prozent unterstützt werden. Trockenheit und intensiver Spielbetrieb haben dem Rasen so zugesetzt, dass eine Regeneration notwendig ist. Sie soll rund 4000 Euro kosten.
Durch die unterschiedlichen Fördertöpfe sowie die Eigenmittel können rund 423.343 Euro in Sportstätten und Freizeitanlagen investiert werden. „Die Sportförderung ist ein hervorragendes Beispiel für gemeinsames Handeln zum Wohle der Sportvereine. Dank mehrerer Geldgeber gelingt es uns, die Bedingungen für den Sport im Landkreis deutlich zu verbessern“, sagte Landrat Marko Wolfram.
Alle weiteren eingereichten Förderanträge für 2023 wurden nicht in das Landesförderprogramm des TMBJS bzw. des Landessportbundes Thüringen e.V. und infolge in die kreisliche Förderliste aufgenommen.
So war in Saalfeld die Erneuerung der Pumptrack-Bahn am Eckardsanger geplant. Dieser spezielle Fahrradparcours wurde in Eigenleistung provisorisch errichtet und erfährt einen steigenden Zuspruch durch die Kinder und Jugendlichen. Die Anlage wird durch die Abteilung Radsport des 1.SSV Saalfeld e.V. betreut. Aufgrund der intensiven Nutzung und um die Anlage ganzjährig nutzen zu können, ist ein fachgerechter Ausbau dringend notwendig. Er ist mit 83.000 Euro veranschlagt.
Die Stadt Rudolstadt hat Mittel für eine Unterstellmöglichkeit für Sportgeräte an der Schillerschule mit einem Kostenpunkt von 23.000 Euro beantragt. Weiterhin sollte für 22.000 Euro das Kleinspielfeld an der Grundschule West einen neuen Belag bekommen.
Um auch weiterhin nationale und internationale Wettkämpfe sowie Turniere durchführen und den Sportlern gute Trainingsbedingungen anbieten zu können, benötigt die Bogensportabteilung im SV Stahl Unterwellenborn e.V. für 25.000 Euro eine normgerechte Scheibenanlage und möchte die Privilegierte Schützengesellschaft Königsee e.V. für 20.000 Euro eine Scheibenzuganlage für ihre Schießstände installieren.
Beim SV Unterloquitz e.V. ist eine Brunnenbohrung für die Wasserversorgung des Sportplatzgebäudes (17.000 Euro) und beim WSC Saale e.V. die Anschaffung einer Abwassersammelanlage (3.500 Euro) erforderlich.
Diese „Bauherren“ haben die Möglichkeit, für das Jahr 2024 einen neuen Anlauf zu nehmen und Ihren Förderantrag nochmals einzureichen.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt