Königsee. Landrat Marko Wolfram und der Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Thüringen, Thomas Zirkel, übergaben am Dienstag, den 2. August, die Fördermittel von Landkreis und Landessportbund am Sportplatz am Waldhaus in Königsee an den Fußballverein Germania 1911 Königsee. Die Mittel dienen der Installation einer neuen Bewässerungsanlage, sowie der Anschaffung eines Rasenroboters zur Pflege des Sportplatzes. Insgesamt betragen die Kosten der Erneuerung knapp 138.000 Euro. Die Investition sichert die weitere Nutzung des Fußballplatzes der Stadt Königsee durch die verschiedenen ortsansässigen Vereine, Schulen und Kindereinrichtungen in der Zukunft.
Gemeinsam überreichten der Landrat und der Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Thüringen, Thomas Zirkel, ihre symbolischen Schecks in Höhe von 27.600 Euro aus Mitteln des Landkreises und 82.700 Euro aus Mitteln des Landessportbundes. Der Landessportbund investiert damit fast ein Zehntel der ihm jährlich zur Verfügung stehenden 900.000 Euro an Fördermitteln in die Erhaltung des Sportstandortes Königsee. Die Stadt Königsee beteiligt sich ebenfalls mit einer Summe von 17.250 Euro an dem Erneuerungsvorhaben, der Verein Germania Königsee 1911 e.V. trägt mit einem Eigenanteil von 10.350 Euro bei.
Landrat Marko Wolfram erkundigte sich persönlich vor Ort über die Einzelheiten und den Planungsstand des Bauvorhabens. Die 138.000 Euro schweren Maßnahmen sollen ab September umgesetzt werden. Um die Qualität des Rasens aufzuwerten, wird dieser vertikutiert, aerifiziert sowie tiefenbelüftet. Die neue Bewässerungsanlage wird um das Spielfeld herum installiert und soll zukünftig zusammen mit dem GPS-gesicherten Rasenroboter die Pflege des Rasens automatisieren und so die Vereinsmitglieder entlasten.
Die Erneuerungsmaßnahme stellt eine Investition in die Zukunft des Sportstandortes Königsee dar. Sie ist ein entscheidender Beitrag für die Erhaltung des Sportbetriebes auf dem Sportplatz am Waldhaus, der durch die ortsansässigen Vereine, sowie die Staatliche Grundschule, die Staatliche Regelschule und das Staatliche Dr.-Max-Näder-Gymnasium rege genutzt wird. Dennoch sei mit dieser Umbaumaßnahme die Vision eines modernisierten Sportstandortes noch nicht abgeschlossen, erklärte der Bürgermeister der Stadt Königsee Marco Waschkowski. Neben der Modernisierung der Bewässerungsanlage sowie der Sicherung der Qualität des Rasens seien in Zukunft ebenfalls ein Ausbau der Zuschauertribüne, der Bau einer Garage zur Lagerung der Sportgeräte und eine Erneuerung der Aschebahn geplant – weitere Schritte auf dem Weg zu einem „Waldsportpark“, wie er der Kommune eigentlich vorschwebte.
Neben den geplanten Umbaumaßnahmen wurden während der Übergabe auch die personellen Herausforderungen des Vereinsbetriebes thematisiert. Der Vorstand des Vereins Dietger Thöner und Schatzmeister Ralf Both, erklärten, dass Vereine auf das verantwortungsbewusste Tragen der Aufgaben auf vielen Schultern – von Trainern über Schiedsrichter bis zum Vorstand – angewiesen seien. Es fehle allerdings gerade im ehrenamtlichen Bereich in den verschiedenen Schlüsselfunktionen an Helfern. Das Engagement von Eltern im Nachwuchsbereich sei unverzichtbar. Dies wurde auch vom Vorsitzenden des Kreissportbundes Saale/Schwarza e.V. Frank Persike bestätigt.
Die Förderung der Umbaumaßnahme bildet einen Teil der Reihe von Investitionen, die der Landkreis auch dieses Jahr wieder zur Unterstützung des regionalen Sportbetriebes tätigt. In diesem Jahr erhalten Gemeinden und Vereine vom Landkreis mehr als 90.000 Euro. Damit werden Investitionen in Sportanlagen in Höhe von rund 400.000 Euro ermöglicht.
Robert Thümer
Presse- und Kulturamt
Foto Bildarchiv LRA Saalfeld-Rudolstadt Martin Modes
Vlnr: Vereinsvorsitzender Dietger Thöner, KSB-Vorsitzender Frank Persike, LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel, Vereinsschatzmeister Ralf Both, Landrat Marko Wolfram, Bürgermeister Marco Waschkowski
Hintergrund zum Sportverein Germania 1911 Königsee
Der 2018 gegründete Verein Germania 1911 Königsee e.V. beruft sich mit seinem Namen auf die Tradition des gleichnamigen Königseer Fußballvereins, welcher von 1911 bis 1919 in Königsee für regen Spielbetrieb sorgte. Mit der Geschichte des Vereinsfußballs in dieser Zeit beschäftigte sich Frank Wagner in einem Artikel in den Rudolstädter Heimatheften aus dem Jahre 2016.
Das Rudolstädter Heimatheft 3/4 mit dem Artikel über den Vereinsfußball in Königsee bis 1933 ist noch zum Preis von 3,50 Euro im Presse- und Kulturamt des Landratsamtes erhältlich und kann auch über die Königseer Buchhandlung Lese-Hunger und im Schreibwarenladen Drefke bezogen werden.
Mit der Ausgliederung der Fußballabteilung des SV Thuringia Königsee e.V. wurde Germania 1911 im Jahr 2018 ein eigener Verein. Er zählt ca. 150 aktive Mitglieder und 7 Mannschaften in verschiedenen Altersklassen – von den Bambinis bis zur Herrenmannschaft wird auf dem Sportplatz am Waldhaus trainiert und gespielt.
Viele regionale Vereine hatten während der strengen Einschränkungen in der Corona-Pandemie mit schwindenden Mitgliederzahlen zu kämpfen – doch in Königsee ist das anders. Vereinsvorsitzender Dietger Thöner erklärt, dass die Mitgliederzahl in der Pandemie stabil geblieben ist – die Zahl der Neueintritte sei in den letzten zwei Jahren allerdings etwas zurückgegangen. Dennoch wünscht sich der Verein eine größere Zahl an Helfern und Helferinnen, die Schlüsselfunktionen übernehmen, selbst mit anpacken und so das aktive Vereinsleben beleben.
Im Vereinsraum, der sich direkt neben dem Heimspielrasen befindet, sind etliche Vereinstrophäen ausgestellt. Wimpel, Pokale und Fanartikel zieren die Wände des traditionell mit Holz verkleideten Raums. In einer Ecke stechen sofort 3 signierte Trikots ins Auge: es sind die Trikots vom 1994 geborenen Robin Krauße – des aus Dörnfeld stammenden Königseer Fußballstars – dessen Karriere in Königsee begann und ihn dann nach Jena, Rostock, Paderborn, Ingolstadt und Braunschweig führte. Krauße gilt hier als große Koryphäe – als Vorbild, das vormacht, was man erreichen kann, wenn man Talent und Willen mitbringt und der bis heute engen Kontakt zu seinem Heimatverein hält.
Wie bei vielen regionalen Fußballvereinen stellt auch für Germania 1911 Königsee die ehrenamtliche Arbeit von vielen bereitwilligen Helfern und Helferinnen sowie Kooperationen mit Schulen einen zentralen Beitrag für das Vereinsleben dar. Die Kooperation „Doppelpass“ mit dem Dr.-Max-Näder-Gymnasium Königsee, unterstützt vom DFB, ist hierfür ein gutes Beispiel: in Projekten werden Schüler zu Junior-Coaches ausgebildet, die dann in Arbeitsgemeinschaften andere Schüler trainieren, motivieren und sie in Spielen anleiten. Durch die Verlagerung fußballerischer Elemente in den schulischen Kontext wird bei jungen Menschen einerseits der Spaß am Spiel gefördert, andererseits der Wille zur Übernahme von Verantwortung im Vereinsleben geweckt. Ob als Trainer, Schiedsrichter oder Spieler – durch die Zusammenarbeit finden viele junge Menschen den Weg in Sportvereine wie Germania 1911 Königsee.