Oberweißbach. „Das haben Sie richtig toll hinbekommen!“ Landrat Marko Wolfram zeigte sich beim Besuch des neuen Olitätenstübchens im Memorialmuseum Friedrich Fröbel in Oberweißbach sichtlich beeindruckt, was Katharina Eichhorn als Chefin der Fröbelstadt Marketing GmbH geschaffen hat. In der ehemaligen Bibliothek des Museums ist eine moderne, attraktive Ausstellung mit museumspädagogischen Angeboten entstanden. Dabei bewies Eichhorn nicht nur ein Händchen für die Präsentation, sondern auch bei der Finanzierung der einzelnen Komponenten.
Knapp 89.000 Euro haben die Herrichtung des Raumes und die neue Ausstellung gekostet. Davon wurden 90 Prozent durch das Corona-Hilfsprogramm „Neustart Kultur“ gefördert. Der Stadtrat der Stadt Schwarzatal gab grünes Licht für Finanzierung und Umgestaltung. Weil die Sanierung des Raumes teurer wurde, suchte sich Eichhorn zusätzliche Finanzquellen. So wurde das museumspädagogische Angebot mit Duftproben von Kräutern als Microprojekt durch den Landkreis gefördert. Auch die Ausstellungswand zu den Buckelapothekern konnte über diesen Topf des Landratsamtes finanziert werden. Für das große Wandbild vom „Alchimisten“ suchte Eichhorn regionale Sponsoren.
Die Gestaltung von Raum und Ausstellung wurde vom Weimarer Büro Papenfuß entworfen. Platz fand in der neuen Präsentation auch ein kleines Büchlein, das bei Dachdeckerarbeiten in einer Bauschuttmulde gefunden wurde. Darin sind über einen Zeitraum von knapp 140 Jahren von 1530 bis 1668 akribisch die Wirkungen von Heilkräutern bei einzelnen Patienten beschrieben. Begonnen wurde die Sammlung von einem Mönch im Mellenbacher Kloster. Die Leihgabe ist wohl das wertvollste Exponat der Ausstellung.
Für Eichhorn ist das neue Olitätenstübchen, das zum 240. Fröbelgeburtstag am 21. April eröffnet worden war, der erste Schritt bei der behutsamen Modernisierung des Museums. Ein weiterer Antrag für das Neustart-Programm ist gestellt. So soll der Seminarraum für die sehr gefragten Kräuterseminare neu gestaltet werden. Das ehemalige Olitätenstübchen im ersten Stock könnte für Vorträge im Rahmen der Führungen genutzt werden. Und auch für das Spielzimmer für Kinder hofft Eichhorn auf einen schöneren Raum. Mit der Leiterin des Fröbelmuseums in Bad Blankenburg, Isabell Schamberger, und ihrer Vorgängerin Margitta Rockstein wurden bereits über Leihgaben aus dem Bestand in Bad Blankenburg gesprochen.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt
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