Rudolstadt. Mit der symbolischen Versenkung einer Zeitkapsel im Fundament der neuen Fertigungshalle wurde am Dienstag in Rudolstadt ein Meilenstein in der Entwicklung des Siemens-Standortes gefeiert. Rund 27 Millionen Euro investiert Siemens Healthineers in das neue Gebäude und viel neue Technik. Dort soll künftig die Produktion von Komponenten für die medizinische Strahlentherapie stattfinden. Neben hochrangigen Vertretern von Siemens Healthineers und der von Siemens übernommenen kalifornischen Firma Varian nahmen Landrat Marko Wolfram und Rudolstadts Bürgermeister Jörg Reichl an der Veranstaltung teil.
Siemens Standortleiter Harald Reichert stellte zu Beginn die Entwicklung bis zur Entscheidung für die Fertigung der Hi-Tech-Komponenten in Rudolstadt dar. Vor allem das vorhandene Know-how sei ausschlaggebend gewesen. Rudolstadt wird neben dem Varian-Standort in Palo Alto einer der Lieferanten für sogenannte Waveguides. Die komplexen Systeme werden in zwei Ausführungen gebaut. Das große Modell wiegt als Endgerät rund eine halbe Tonne.
„Das ist ein ermutigender Tag für Rudolstadt und für die Region“, sagte Landrat Marko Wolfram. Die Ansiedlung von hochspezialisierten Produktionsketten sei eine Bestätigung für die Region mit hervorragenden Fachkräften und ausgezeichneten harten und weichen Standortfaktoren. Wolfram hob zudem den nachhaltigen Ansatz bei der Energieversorgung des neuen Gebäudes hervor, das CO2-neutral geplant ist und über eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach mitversorgt wird. Bürgermeister Jörg Reichl würdigte die lange und eindrucksvolle gemeinsame Geschichte des Unternehmens und der Stadt. „Dieser Standort verkörpert den Geist des Fortschritts und hat eine immense Bedeutung für die Stadt“, so der Bürgermeister.
Es ist geplant, die neue Fertigungs- und Logistikhalle im Laufe des Kalenderjahres 2024 fertigzustellen und danach mit der Produktion zu beginnen. Die neue Halle ersetzt eine fast 45 Jahre alte Lagerhalle, welche im Zuge der Bauvorbereitung bereits zurückgebaut wurde. Es wird erwartet, dass durch die Erweiterungen der Aktivitäten am Standort bis 2027 rund 50 neue Arbeitsplätze entstehen.
Im Röntgenwerk Rudolstadt werden Vakuumkomponenten, Röntgenröhren und Detektoren für den medizinischen und industriellen Einsatz entwickelt und produziert. Das Röntgenwerk hat sich außerdem in den letzten Jahren zu einem Fertigungszentrum für Elektronen-Linearbeschleuniger und Hochenergie-Strahlquellen weiterentwickelt, die unter anderem in der zerstörungsfreien Prüfung von Materialien und im Cargo-Scanning eingesetzt werden. Am Standort Rudolstadt sind ca. 250 Mitarbeiter beschäftigt.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt