Saalfeld. Schüler der Klassen 5 bis 10 des Erasmus-Reinhold-Gymnasiums Saalfeld führten kürzlich einen Projekttag in Gorndorf durch. Unter Anleitung von Lehrer Thomas Dreyßig und Lehrerin Frau Nauset sowie und mit Unterstützung des Sachgebietes Naturschutz des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt und des Grünflächenamtes der Stadt Saalfeld wurden mindestens 500 junge Pflanzen des Orientalischen Zackenschötchens ausgestochen und fachgerecht entsorgt.
Als Unesco-Projektschule ist das Gymnasium Teil eines internationalen Netzwerkes, das an den Zielsetzungen der Unesco mitwirkt und das Schulleben innerhalb und außerhalb des Unterrichts unter anderem auch am Thema der Bildung für nachhaltige Entwicklung orientiert. Im Rahmen des Themas Nachhaltigkeit hatten sich die Schüler intensiv mit den sogenannten Neobiota, den nichtheimischen oder gebietsfremden Arten beschäftigt.
Einige dieser Arten treten invasiv auf und können so geschützten oder gefährdeten Arten und Lebensräumen der heimischen Tier- und Pflanzenwelt oder auch dem Menschen schaden.
Bekannte Beispiele sind der Riesen-Bärenklau, der Stauden-Knöterich oder die Kanadische Goldrute. In jüngster Zeit entwickelt sich auch das Orientalische Zackenschötchen zu einem solchen Problem, insbesondere für den Naturschutz.
Trocken- und Halbtrockenrasen und deren konkurrenzschwache Arten werden durch massenhaftes Auftreten und Ausbreitung des Zackenschötchens nachhaltig beschädigt oder zerstört. Thüringen hat eine besondere Verantwortung für den Erhalt dieser besonderen Lebensräume in Europa. In Gorndorf befindet sich mit dem Flächennaturdenkmal „Trift am Steinig“ ein solcher Halbtrockenrasen mit einem besonders großen Vorkommen der Silberdistel.
Hier haben die Schülerinnen und Schüler mit viel Spaß und Arbeitswillen erfolgreich das theoretisch erworbene Wissen praktisch angewendet und ihr gewähltes Thema vertieft. Die Vertreter von Landkreis und Stadt dankten für den engagierten Einsatz der Schüler und Lehrer und wünschen sich viele Mitstreiter auf betroffenen Flächen. Im besten Fall sind das die Eigentümer und Nutzer, eine Beratung durch das Umweltamt ist möglich.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt