Saalfeld. Seit den 1990er Jahren profiliert sich das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg als ein Ort zeitgenössischer Kunst aus Thüringen. Jetzt hat das Werk eines weiteren Thüringer Künstlers, hier ein neues Zuhause gefunden: Das Werk von Günther Jahn (1933 – 2011).
Seit 2016 gibt es eine Kooperation der Günther-Jahn-Stiftung mit dem Museum. Gudrun Jahn, die Ehefrau des Sondershäuser Künstlers und seine Tochter Katharina, zugleich Vorsitzende und Motor der Günther Jahn Stiftung, zeigten sich am Freitag zur Ausstellungseröffnung glücklich, dass diese Verbindung zustande kam. „Es ist schön, wie hier alle zusammen gearbeitet haben“, sagt sie, die im Hauptberuf beim Filmorchester Babelsberg spielt. Mit der Ausstellung „Meine Reise nach Maghrebinien“ im Gewölbekeller des Museums und der Vorstellung des umfassenden Begleitbandes als Werkschau zeigt das nun erste Früchte.
Die Plätze in der Porzellangalerie reichten am Freitagabend nicht aus, als Direktor Dr. Lutz Unbehaun und Kustodin Sabrina Lüderitz mit kurzweiligen Einführungen die Werkschau mit 75 Bildern des Künstlers eröffneten. Zugleich durfte sich das Museum über ein besonderes Geschenk freuen: Gudrun und Katharina Jahn übergaben die Grafik-Sammlung des Künstlers aus dem Privatbesitz von Gudrun Jahn als Schenkung an das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg.
Künstlerisch hochkarätig begleitet wurde die Ausstellungseröffnung von Magdalena Bäz, Soloflötistin an der Philharmonie Hamburg, zusammen mit Kathrin Bäz-Lösch und Daniel Bäz – beide Mitglieder der Dresdner Philharmonie.
Eine Reise in ein Land der Fantasie, nach Maghrebinien, ist die Ausstellung geworden. Die Arbeiten des Künstlers besitzen viel Strahlkraft, oft sind sie humorvoll und witzig – und bilden damit einen Kontrast zum Selbstbildnis des Künstlers, das ebenfalls in der Ausstellung hängt. Darauf wirkt er überaus ernst und streng, ganz im Gegensatz zum Foto im Eingangsbereich, das einen lebenslustigen und lebensbejahenden Menschen zeigt.
Zur Ausstellungseröffnung waren nicht nur zahlreiche Familienmitglieder nach Rudolstadt gekommen, sondern auch viele weitere Freunde des Künstlers, wie die Freundin der Familie Dr. Gisela Mösseler, die extra aus Hamm angereist war und in DDR-Zeiten Kontakt zum Künstler und seiner Familie bekommen hatte.
Die Ausstellung ist bis Ende Dezember zu sehen.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt
Fotos: Martin Modes
Mehr von der Stiftung: www.jahn-art.de
Im anhängenden Bild Katharina Jahn und Dr. Gisela Mösseler