Saalfeld. In ihrer turnusmäßigen Sitzung hat die kreisliche Arbeitsgruppe Radverkehr wieder spannende Themen behandelt. Ein besonderer Fokus lag u.a. auf der kompletten Umsetzung der Thüringer Waldrandroute im Jahr 2018 und auf der weiteren qualitativen Verbesserung der Radwegesituation im Landkreis.
Dass die Stadt Saalfeld intensiv an der Fortschreibung des städtischen Radverkehrskonzeptes arbeitet, wird von der kreislichen Arbeitsgruppe Radverkehr sehr begrüßt. Die Mitarbeiter der Stadt Saalfeld holen momentan noch weitere Bürgermeinungen ein. Im kommenden Jahr soll ein Planungsbüro hinzugezogen werden.
Saaleradweg mit besonderer touristischer Bedeutung
Entlang des Saaleradwegs haben Landkreise, Städte und Gemeinden aus Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt seit 1994 in einer kommunalen AG zusammengearbeitet, seit 2014 wurde diese Zusammenarbeit mit der Gründung des Saaleradweg e.V. auf eine stabile und professionell agierende Basis gestellt.
Die Brücke Reschwitz-Obernitz im Zuge des Saaleradweges ist förderfähig. Der Landkreis hat einen Förderantrag bei der Thüringer Aufbaubank eingereicht. Wenn die Fördermittel bewilligt werden, wären die Ausschreibung und der Baubeginn noch 2018 denkbar.
In Remschütz ist die Hangsicherung für 2018 anvisiert, nachdem in diesem Jahr noch keine Fördermittel verfügbar waren. Zur Optimierung des Saaleradweges auf dem Abschnitt Reschwitz/Obernitz - Hohenwarte wurde Ende 2016 die bestehende Linienführung auf Alternativen geprüft. Die Eigentümer der Flächen wurden ermittelt. Die Kosten zur Erstellung der erforderlichen naturschutzrechtlichen Untersuchungen durch ein Planungsbüro wurden im Haushaltsplanentwurf 2018 des Landkreises eingestellt.
Der Leiter Beteiligungsmanagement, Bernhard Schanze, informierte über große Investitionen am „Thüringer Meer“. Das Projektmanagement wird von Wenzel & Drehmann PEM GmbH aus Weißenfels fachlich begleitet. Im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt gehören die drei Ankunfts- und Ankerorte Hohenwarte, Alter und Altenroth zu den Förderschwerpunkten. Erste Förderanfragen wurden bei der Thüringer Aufbaubank eingereicht. Auch in diesem Zusammenhang ist eine Optimierung des Saaleradweges von Saalfeld bis Hohenwarte dringend erforderlich. Ein weiter führender ufernaher Weg am Thüringer Meer ist Bestandteil der Leitprojekte „Zukunft Thüringer Wald“.
Thüringer Waldrandroute – Name noch Arbeitstitel
Über Fortschritte an der Thüringer Waldrandroute – derzeit noch ein Arbeitstitel - berichteten die Anrainer der Route, die in Saalfeld beginnt und Radfahrer bis nach Eisenach führt. Der Abschnitt in Königsee, mit Anbindung an den Ilm-Kreis, wurde im Rahmen des Förderprojektes im November 2017 abgeschlossen. Ein kleines Teilstück soll 2018 in Bad Blankenburg hergestellt werden und in Rudolstadt liegt die Entwurfsplanung zur dortigen Baumaßnahme vor. Die Herstellung eines neuen Brückenüberbaus mit Anbindung an den Radweg ist ab März 2018 vorgesehen.
Im Januar 2018 werden sich alle Beteiligten zu Maßnahmen wie E-Bike-Ladestationen, Sitzgelegenheiten, Fahrrad-Reparaturständer, Infotafeln oder Fahrradaufbewahrungsboxen konkret verständigen. Erfreulich ist auch, dass die Thüringer Waldrandroute in die Produktmarkenstrategie des Regionalverbundes Thüringer Wald e.V. aufgenommen und erforderliche Marketingmaßnahmen entwickelt werden. Bereits für Januar 2018 ist hierzu ein erster Workshop geplant.
Bedarf in Sachen straßenbegleitender Radwegeausbau besteht zwischen Teichel und Teichröda mit Anbindung an den Mühlenradweg Saale/Ilm, desweiteren in Leutenberg zur Anbindung an den Saaleradweg in Richtung Kaulsdorf/Eichicht sowie in Richtung Wurzbach an den Rennsteig. Bisher ist nicht absehbar, ob und wann dort gebaut werden könnte. 2018 wird das zuständige Straßenbauamt Mittelthüringen deshalb hier einen Bedarfsnachweis durchführen. Der Landkreis wird sich hierzu kurzfristig mit dem Straßenbauamt Mittelthüringen in Verbindung setzen.
Eine Erfolgsgeschichte und beispielgebend in ganz Thüringen – Projekt Fahrradmitnahme durch die KomBus GmbH
In 2017 wurde die Anzahl der Busse, die externe Radträger zur Mitnahme von 5 Fahrrädern haben um 15 erweitert. Somit waren in der Radsaison 2017 (01. Mai bis 31. Oktober) 103 Omnibusse mit diesem System ausgerüstet. Für 2018 ist eine Erweiterung um weitere 11 Radträger geplant. Somit sind 2/3 der im Regionalverkehr eingesetzten Busse auch Radbusse. Am Wochenende und in den Ferien sind alle eingesetzten eigenen Busse mit Radträgern ausgestattet. Die Fahrten sind im Fahrplan gekennzeichnet. Die Stadtverkehre sind und werden nicht mit Radträgern ausgestattet. Das ist wegen der Vertaktung nicht praktikabel. Es gibt aber begrenzt Platz in den Fahrzeugen.
Besondere Radbusse:
- Am Wochenende haben die Busse der Linie 405 aufgrund der Nachfrage Radanhänger.
- Ebenfalls am Wochenende verkehrt ein Radbus mit Anhänger zwischen Bad Lobenstein und Nordhalben und verbindet das Radwegenetz Ostthüringen mit dem des Frankenwaldes.
- Am Hohenwarte Stausee ist an der Linkenmühle ein Ruf-Bus als Busshuttle eingesetzt.
- Der 2017 neu eingerichtete Wanderbus Thüringer Meer wurde ebenfalls zur Fahrradmitnahme genutzt.
Während im Stadtverkehr die Fahrradmitnahme fast gleich geblieben ist, ist der Anteil der Fahrradmitnahme insgesamt 15 % höher als im Vorjahr.
Fotos: Kombus GmbH
Die Fotos zeigen die Radwanderer bei guter Laune beim Zustieg in die Radbusse – am Abweig Kleingeschwenda auf der B 281 sowie an der Haltestelle in Unterwirbach.
Foto von der Sitzung der AG Radverkehr - die Teilnehmer lassen sich die Ausbaupläne erläutern
Foto: Susanne Spindler
Josepha Biermann
Auszubildende Presse- und Kulturamt