Saalfeld. Am Samstag, dem 23. Juni, fand in Unterwellenborn eine Katastrophenschutzübung des Landratsamtes und der Polizei mit insgesamt 240 Teilnehmern der Feuerwehren, des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter-Unfall-Hilfe und der Feuerwehrärzte statt. Haupteinsatzort war das Staatliche Berufsbildungszentrum in Unterwellenborn, in der ein Rettungseinsatz nach einer Explosion geübt wurde.
Bereits in den frühen Morgenstunden wurden die Katastrophenschutzeinheiten im Landkreis alarmiert, da diese sich vorsorglich auf einen längeren Katastropheneinsatz vorbereiten sollten. Das Szenario sah vor, dass ein Orkan Zerstörungen am Mittelspannungsnetz verursachte, die Strom- und Gasversorgung flächendeckend einschränkte und viele Straßen und Schienen unpassierbar machte. Das Landratsamt stellte den Katastrophenfall fest, die Führungsstrukturen begannen mit der Arbeit und vorsorglich wurden der Katastrophenschutz-Führungstrupp und Führungsunterstützungstrupp, die Katastrophenschutz-Einsatzzüge 1 und 2, der Sanitäts- und Betreuungszug und die Bergrettungsgruppe alarmiert und die Abmarschbereitschaft hergestellt.
Kurz nach 9 Uhr begann die Rettungsübung am SBZ Unterwellenborn. Zwei der Schüler haben mit chemischem Dünger einen Sprengsatz gebaut, der während einer Vorführung im Chemieraum unbeabsichtigt zündete. Die innerhalb weniger Minuten angerückte Feuerwehr sicherte zunächst die Schule und die Umgebung ab, Feuerwehrleute mit Atemschutz evakuierten die verletzten Personen aus den verrauchten Räumen und versorgten sie außerhalb der Schule bis zum Eintreffen Sanitäts- und Rettungszüge. Bereits eine Stunde nach dem Eintreffen der ersten Kräfte befanden sich keine Geschädigten mehr in der Schule, wurden entsprechend ihrer Verletzungen behandelt und teilweise durch die Kriminalpolizei befragt. Ziel der Übung war die Be- und Auswertung der Alarmierungszeiten der verschiedenen Einheiten, des Abarbeitens des Lagebildes sowie der Kommunikation aller Beteiligten. Dieses wurde laut Frank Thomzyk, Kreisbrandinspektor des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt insgesamt erfüllt. So funktionierte die Alarmierung Herstellung der Einsatzbereitschaft der Einheiten überwiegend gut und im vorgesehenen Zeitfenster. Auch funktioniert die Kooperation zwischen den verschiedenen Akteuren und der Einsatz der Feuerwehrärzte im Katastrophenschutz hat sich bewährt. „Völlig fehlerfrei geht es nicht, so kann man nicht arbeiten. Mit solchen Übungen aber können wir unsere Schwachstellen finden und sie dann beheben“, sagte Thomzyk. Nötig sind vor allem weitere Übungen, zum Beispiel mit der Funktechnik, für die Notärzte und Einheitsführer.
Arne Nowacki
Presse- und Kulturamt