Arnstadt/ Saalfeld. Am 23. Mai ist der Kooperationsvertrag zwischen vier Schwarzburger Museen und ihren Trägern im Arnstädter Schlossmuseum im Beisein von Kulturminister Prof. Benjamin Hoff unterzeichnet worden. Enger als bisher wollen das Schlossmuseum Arnstadt, das Schlossmuseum Sondershausen, das Regionalmuseum im Schloss zu Bad Frankenhausen und das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg in Rudolstadt zusammenarbeiten. Sie alle stehen mit ihren Sammlungen und Ausstellungen für die Residenzgeschichte der Schwarzburger und die Regionalgeschichte der jeweiligen Region.
Zukünftig wollen die Museen noch stärker im Bereich Forschung und Ausstellungen kooperieren. Auch im Bereich Museumspädagogik und Tourismusmarketing ihre Kräfte bündeln. Gemeinsames Ziel ist es, das bedeutsame Vermächtnis der Schwarzburger Grafen und Fürsten stärker in den Fokus zu nehmen und sowohl in der Landespolitik als auch in der öffentlichen Wahrnehmung zu stärken.
Der Sammlungsbestand der vier Museen beinhaltet rund 300.000 Exponate. Die vier Museen stellen sich seit Jahren der Verantwortung, diesen Schatz an Exponaten zu bewahren, zu erforschen, zu präsentieren und zu vermitteln. In der Vergangenheit haben die Museen sich bereits fachlich ausgetauscht, gemeinsam publiziert und Ausstellungen gestaltet sowie gemeinsame Forschungsprojekte begonnen.
Der Arnstädter Bürgermeister Frank Spilling begrüßte als Gastgeber neben Kulturminister Hoff den Landrat des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt Marko Wolfram, den Bürgermeister Matthias Strejc von Bad Frankenhausen, den Sondershäuser Kulturamtsleiter Stefan Schard, die Direktorinnen und Direktoren der vier beteiligten Museen und weitere Vertreter der Träger und der Museumsmitarbeiter. Wolfram skizzierte noch einmal den Weg bis zur fertigen Vereinbarung, der mit einem Treffen im Saalfelder Schloss im Mai vergangenen Jahres begonnen hatte. Zur Kooperation sagte Wolfram: „Ein Chor ist stimmgewaltiger als ein Solist.“
Stefan Schard will mit der Zusammenarbeit vor allem Chancen verwirklichen – bis hin zu einer gemeinsamen Marke. Kulturminister Hoff lobte die freiwillige Zusammenarbeit der vier Träger mit ihren Museen ausdrücklich. „Museumsarbeit und Tourismus wird hier zusammen gedacht“, sagte Hoff. Der Verbund habe eine Relevanz für Thüringen, da die Schwarzburger über den gesamten Freistaat verteilt sind, von Bad Frankenhausen und Sondershausen im Norden über Arnstadt im Zentrum bis zu Rudolstadt und Schwarzburg im Süden. Hoff schlug vor, die Erfahrungen der Thüringer-Tourismus GmbH zu nutzen, um touristische Zielgruppen zu erarbeiten.
Die Museen haben bereits in der Vergangenheit gemeinsame Ausstellungen erarbeitet. Ein aktuelles Projekt ist eine Untersuchung von Glas aus dem Schwarzburger Bestand, die mit erheblichen Bundesmitteln gefördert wird. Angedacht ist außerdem eine gemeinsame Porträtausstellung.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt