Saalfeld. Exakt um 19.05 wurden am Donnerstagabend, 10. Oktober, die Feuerwehren und Einsatzkräfte im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt alarmiert – Sachverhalt ein Einsatz im Pörzbergtunnel bei Schaala. Die Sirene in Schaala war um 19.08 Uhr zu hören, danach trafen dort die Einheiten im Minutentakt an ihren jeweils zugewiesenen Einsatzstellen ein. In diesem Falle handelte es sich allerdings um eine Übung, die den beteiligten Kräften vorab angekündigt war. Beteiligt waren Polizei und Einsatzkräfte aus 24 verschiedenen Feuerwehren, die auch aus den entfernteren Orten im Landkreis, bis aus Lehesten, Oberweißbach, Probstzella und Katzhütte - anrückten. Deshalb waren am Donnerstagabend minutenlang im ganzen Landkreis die Sirenen der Feuerwehren zu hören.
Maßgeblich organisiert und geplant hatte den Übungseinsatz Oberbrandmeister Christian Patze vom Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises. Mit seinen Kollegen stellte er auch einen Großteil der Schiedsrichter, die in ihren weißen Schiedsrichter-Westen das Geschehen dokumentierten.
Zielstellung war es, die neue Tunneleinsatztaktik anzuwenden, die ab dem kommenden Jahr im AGAP, dem Alarm- und Gefahrenabwehrplan für den Tunnel Pörzberg, umgesetzt werden soll.
„Wir passen damit unser Einsatzkonzept dem Vorgehen an, das bei den Eisenbahn-Tunneln im Thüringer Wald angewendet wird. Für die Einsatzkräfte hat das den Vorteil, dass sie bei allen Tunneln im Landkreis, egal ob Eisenbahn oder Straße, dieselben Abläufe haben.“
Zusammen mit den anderen Hauptakteuren und dem Rudolstädter Stadtbrandmeister Sergij Rabino bedankte er sich zum Abschlusstreffen im Schaalaer Vereinshaus bei den Aktiven und zog eine erste Bilanz, wonach alle für den Abend geplanten Maßnahmen positiv abgeschlossen werden konnten.
Tunnelmanager Matthias Posern und Sicherheitsbeauftragte Frank Steiner – beide zuständig für sämtliche Straßentunnel in Thüringen - stellten erfreut fest, dass alles diszipliniert abgelaufen sei. „Wegen des Eisenbahn-Schwerpunkts in den vergangenen Jahren hat es lange gedauert, bis wir uns in einer Übung wieder dem hiesigen Straßentunnel zugewendet haben“, stellte Steiner fest, der den Tunnel schon seit seiner Eröffnung mit betreut. Es laufe hier gut, auch mit der Technikausstattung. Um das auch künftig zu sichern, seien solche Übungen wichtig.
In der zweiteiligen Übung wurde zunächst Alarmierung und Anfahrt geprobt – wobei etwa 210 Einsatzkräfte innerhalb der anvisierten einen Stunde anrückten. Anschließend wurde im kleineren Kreis mit 85 Beteiligten in einer Elementeübung das Erkunden, Löschen und Suchen/Retten von Personen am und im Tunnelbauwerk geprobt. Am Rettungsstollen Mitte war die erste Feuerwehr, nämlich die Feuerwehr Teichröda, bereits zeitnah eingetroffen. Wegen der fehlenden Beleuchtung am Ausgang des Rettungsstollens war es dort die erste Aufgabe der Feuerwehren, eine Beleuchtung zu installieren und erste sogenannte Selbstretter zu sammeln.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt