Rudolstadt/Saalfeld. Auf Einladung von Landrat Marko Wolfram haben der Thüringer Innenminister Georg Maier und die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Kaiser am Mittwoch den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt besucht. Auf dem Programm stand ein Gespräch im Thüringer Landesmuseum Heidecksburg zur neuen Schlösserstiftung und ein Besuch der Villa Bergfried in Saalfeld. Weitere Gesprächsthemen waren außerdem die Corona-Hilfen von Bund und Ländern, die Sanierung der Sauer-Orgel in Saalfeld, die innere Sicherheit und der Brand- und Katastrophenschutz.
In Rudolstadt führte Museumsdirektor Dr. Lutz Unbehaun die Gäste durch einige Ausstellungsräume. Zum Gespräch über die geplante länderübergreifende Kulturstiftung Mitteldeutschland Schlösser und Gärten stieß die Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten dazu. Die Akteure waren sich einig, dass der vorliegende Entwurf für einen Staatsvertrag zur Stiftungsgründung nachgebessert werden müsse. „Wir müssen hier noch Leitplanken für die Themen einziehen, die für Thüringen wichtig sind“, sagte die Bundestagsabgeordnete Kaiser. Landrat Wolfram mahnte erneut, die kommunalen Akteure besser einzubeziehen und vor allem das Thema der Thüringer Residenzmuseen zu berücksichtigen. Gleichwohl würden die Bundesmittel für Thüringen dringend benötigt. „Das ist eine einmalige Chance für uns, allein auf der Heidecksburg summiert sich der Investitionsbedarf auf knapp 40 Millionen Euro“, sagte Wolfram.
Der Landrat dankte dem Innenminister und der Bundestagsabgeordneten für die Beschlüsse des Bundes und des Landes zu Corona-Hilfen. Rund 2,4 Millionen Euro soll der Landkreis an Unterstützung vom Land bekommen. Eine deutliche Entlastung würde auch die angekündigte Erhöhung des Bundesanteils an den Kosten der Unterkunft für Sozialhilfeempfänger bringen. „Bund und Land haben hier etwas auf die Beine gestellt“, sagte Innenminister Georg Maier. Allein das Paket des Freistaates umfasse Hilfen in Höhe von rund 185 Millionen Euro. Ihm sei nach einem umfangreichen Brief der Unterwellenborner Bürgermeisterin Andrea Wende deutlich geworden, dass der Corona bedingte Gewerbesteuerausfall ein Flächenproblem in ganz Thüringen sei. „Das Hilfspaket ist dazu da, die Ausfälle aufzufangen“, sagte Maier.
Wolfram nutzte die Gelegenheit, beim zuständigen Minister für weitere Investitionen in den Brand- und Katastrophenschutz zu werben. Der Landkreis habe hier mit seinem Katastrophenschutzkonzept und Unterstützung des Freistaates die Ausstattung der Feuerwehren deutlich verbessert. Maier betonte, dass derzeit vor allem die anhaltende Trockenheit und damit verbundene Gefahr von Vegetationsbränden Sorgen bereite. Deshalb werde die Ausrüstung zur Waldbrandbekämpfung am Boden und aus der Luft ausgebaut. Der Landkreis hatte hier bereits mit der Ausstattung von geländegängigen Fahrzeugen Pionierarbeit geleistet.
Zum Thema innere Sicherheit sagte Maier, dass die sichtbare Präsenz von Polizistinnen und Polizisten erheblich zum Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger beitrage. Die Corona-Pandemie verbunden mit den vielen Gegenmaßnahmen hat zudem zu einem weiteren Rückgang der ohnehin geringen Kriminalität im Landkreis geführt.
Ihre Unterstützung sagte Elisabeth Kaiser bei der geplanten Sanierung der Sauer-Orgel in der Saalfelder Johanniskirche zu. Rund 300.000 Euro soll die Instandsetzung kosten, die Hoffnung auf Bundesmittel zur Unterstützung ist groß. Auf Fördermittel aus Berlin setzt auch der Saalfelder Bürgermeister Dr. Steffen Kania für die Sanierung der Villa Bergfried. Das denkmalgeschützte Gebäude mit der historischen Parkanlage soll im Rahmen des Programms „Nationale Projekte des Städtebaus“ saniert werden.
Geführt von Michael Schöpe vom Förderverein Freunde des Bergfrieds verschafften sich die Besucher einen Eindruck von dem einzigartigen Ensemble aus Gebäude- und Gartenarchitektur. Der Park, 1926 nach einem Entwurf des Architekturbüros Lossow & Kühne, ist weitgehend erhalten und wird im kommenden Jahr einer der Außenstandorte der Bundesgartenschau in Erfurt. Bürgermeister Dr. Kania warb bei den Besuchern für Unterstützung bei dem Förderantrag und wusste mit Anekdoten aus dem Leben des Erbauers, des Schokoladenfabrikanten Dr. Ernst Hüther, zu begeistern.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt