Schmiedebach. Am 13. April jährte sich die Befreiung des KZ-Außenlagers Laura zum 76. Mal. Der Jahrestag wurde in diesem Jahr pandemiebedingt im kleinen Kreis und unter Ausschluss der Öffentlichkeit begangen. Um 14 Uhr legten Mitglieder des Fördervereins Gedenkstätte Laura e.V., darunter Brigitte Husung und Steffi Hofmann aus dessen Vorstand, gemeinsam mit Peter Lahann, Leiter des Presse- und Kulturamts, Blumen am Gedenkstein nieder und gedachten der ehemaligen Gefangenen von Laura. Unabhängig davon gedachten bereits am Vormittag Vertreterinnen und Vertreter des Haskala Saalfeld und der Thüringer VVN-BdA der Opfer des Lagers mit eigenen Gestecken.
In dem zu Buchenwald gehörenden Außenlager leisteten ab September 1943 bis zur Befreiung über 2600 Männer aus zehn Nationen Europas Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie. Zwischen 400 bis 1200 Menschen waren gleichzeitig im Lager untergebracht, etwa 560 kamen aufgrund der Bedingungen zu Tode. Am Nachmittag des 13. April 1945 erreichten US-Amerikanische Truppen bei ihrer Durchquerung des Schiefergebirges das Außenkommando Laura. Nur wenige Überlebende befanden sich noch vor Ort. Über 500 Häftlinge mussten wenige Stunden zuvor das Lager in Richtung Dachau verlassen. Dort wurden die meisten von ihnen am 30. April befreit, den Großteil der jüdischen Überlebenden zwang die SS noch bis Anfang Mai auf weitere Todesmärsche. Die Zahlen und viele Namen der Opfer dieser Märsche sind noch unbekannt.
Patrick Metzler
Presse- und Kulturamt