Saalfeld. Im Juli 2017 trat das neue Unterhaltsvorschussgesetz in Kraft. Es regelt die Unterhaltszahlungen an Kinder, wenn säumige Elternteile ihrer Pflicht nicht nachkommen. Mit der Neuregelung ist die Zahl der anspruchsberechtigten Kinder erheblich gestiegen. Wegen der geänderten Rechtslage stiegen die Ausgaben für den Landkreis von 1,8 Millionen Euro 2017 auf rund 3,3 Millionen Euro 2019.
Ein Teil dieser Summe wird von den säumigen Zahlungspflichtigen wieder eingetrieben. Dabei war der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt bei der sogenannten Rückholquote mit Abstand Spitzenreiter in Thüringen. So wurden im vergangenen Jahr knapp 850 000 Euro wieder eingetrieben. Das entspricht einer Rückholquote von 25,8 Prozent. Der Thüringer Landesdurchschnitt lag bei 15 Prozent, was einer deutlichen Steigerung zum Vorjahr entspricht als die Durchschnittsquote bei 11 Prozent lag. Lediglich die Landeshauptstadt Erfurt hat mit rund 1,1 Millionen Euro eingetriebenem Unterhaltsvorschuss in Summe das beste Ergebnis, zahlt jedoch auch mehr als doppelt so viel Vorschussleistungen aus. Damit liegt die Quote in Erfurt bei 14,9 Prozent.
In Saalfeld-Rudolstadt ist die Rückgriffsquote gegenüber dem Vorjahr leicht von 22,7 Prozent auf 25,8 Prozent gestiegen. Der Landkreis nimmt bereits zum vierten Mal in Folgen den Spitzenplatz bei der Eintreibung ausstehender Unterhaltsleistungen ein. „Dieses sehr gute Ergebnis ist auf die enge Zusammenarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Jugendamt und in der Kämmerei zurückzuführen. Dafür gebührt allen Beteiligten ein großes Dankeschön. Die effiziente Arbeit liegt letztlich auch im Interesse des Steuerzahlers“, sagte Landrat Marko Wolfram.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt