Saalfeld. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 liegt vor, vom 21. März bis 2. Mai können Stellungnahmen dazu abgegeben werden. Landrat Marko Wolfram hofft auf eine breite Beteiligung aus der Region, um die Baumaßnahmen in der Region voranzubringen. Mit der Aufnahme vieler Maßnahmen in den sogenannten Vordringlichen Bedarf sind zumindest die ersten Hürden gemeistert.
„Im jetzt vorliegenden Entwurf sind viele Maßnahmen enthalten, die die Anbindung des Landkreises an das Autobahnnetz verbessern“, so der Landrat. So sind die Ortsumfahrungen Zeutsch und Rothenstein der B88 sowie der Weiterbau der B90n nach Traßdorf als laufende Maßnahmen eingestuft. Im Vordringlichen Bedarf finden sich der Ausbau der B85 zwischen Schwarza und Saalfeld ebenso wieder wie auf der B88 die Ortsumfahrung Schwarza-Süd sowie die Ostanbindung Rudolstadt bis Kirchhasel. Ein besonders gutes Nutzen-Kosten-Verhältnis wird vor allem der Beseitigung des Nadelöhrs zwischen Saalfeld und Schwarza bescheinigt. „Deshalb müssen wir jetzt Druck machen, dass die Maßnahme auch umgesetzt wird“, sagt Wolfram.
Zwei weitere Projekte, die wichtig für den Landkreis sind, schafften es ebenfalls in den Vordringlichen Bedarf: die Ortsumfahrung Saalfeld (Westtangente) und die Strecke Rockendorf-Krölpa auf der B281. Die Querung des Bahnübergangs Vogelschutz ist nicht im Bundesverkehrswegeplan enthalten, da bei Schienenquerungen ein anderes Gesetz und damit andere Finanzierungen gelten.
Im sogenannten Weiteren Bedarf sind als neue Vorhaben die Ortsumfahrungen Teichel und Pflanzwirbach der B85 und auf der B281 die Strecke Lichte – Reichmannsdorf aufgeführt. Zwei weitere Projekte außerhalb des Landkreises würden dessen Anbindung an das Autobahnnetz stärken: auf der B88 die Ortsumfahrung Großeutersdorf und auf der B281 die Ortsumfahrung Pößneck.
Nicht im Plan aufgeführt ist die Ortsumfahrung Uhlstädt. Diese hatte ein leitender Mitarbeiter des Ministeriums für Infrastruktur im Sommer bei einem Vororttermin mit Kosten von rund 62 Millionen Euro für einen Tunnelvariante beziffert.
Nach der öffentlichen Vorstellung des Plans besteht nun die Gelegenheit, Stellungnahmen dazu abzugeben. Diese können online über die Internetseite des Bundesverkehrsministeriums unter www.bmvi.de abgegeben werden. Dort ist auch das formale Verfahren erklärt. Die Eingaben können ab dem 21. März und bis zum 2. Mai erfolgen. „Jetzt müssen unsere Vorhaben mit starken Argumenten untersetzt werden“, ruft der Landrat zur Beteiligung auf. Das wichtigste Argument sei der starke Wirtschaftsraum, der auf eine bessere Anbindung an das Autobahnnetz dringend angewiesen ist.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt