Saalfeld. „Mit 85 Jahren kann man auch mal an seine Nachfolge denken“, sagte Wilhelm Meyer, der langjährige Vorsitzende des Naturschutzbeirates gestern, Donnerstag, 5. Dezember, bei der Jahresabschlussveranstaltung des Beirates. Noch bis zum Jahresende ist er als Vorsitzender berufen, deshalb lautet die Abberufungsurkunde, die nach § 26 Thüringer Naturschutzgesetz für ehrenamtliche Mitglieder ausgestellt wird und die Landrat Marko Wolfram gestern feierlich überreichte, auch auf den 31. Dezember 2019. Ab Januar wird Dr. Steffen Schliemann dem Beirat kommissarisch vorsitzen, die Neuwahl eines Vorsitzenden erfolgt im Frühjahr.
Landrat Marko Wolfram bedankte sich einerseits bei Wilhelm Meyer ganz persönlich, andererseits bei den Mitgliedern des Naturschutzbeirates für die geleistete Arbeit und die große Unterstützung des Landratsamtes in allen naturschutzfachlichen Belangen. „Wir sind auf Ihre Mitarbeit und Fachkompetenz angewiesen und haben dank Ihnen auch viel erreicht“, sagte er eingangs und zählte große Themen auf – wie die Frage der Windkraftanlagen, die Rückkehr des Bibers oder die Zukunft der Naturschutzstation „Helmut Steuer“ in Böhlscheiben. Dort konnte nun eine Lösung gefunden werden – seit 1. Dezember ist Pascal Pfeiffer dort beschäftigt und damit für die nächsten drei Jahre die umweltpädagogische Betreuung in der Station abgesichert.
In der Urkunde, die der Landrat verlas, werden die Verdienste Meyers gewürdigt. „Herrn Wilhelm Meyer gebührt großer Dank für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit im Naturschutzbeirat und dabei insbesondere für sein außerordentliches Engagement als Vorsitzender des Beirates in den vergangenen Jahren. Durch seine beeindruckende Arbeitsweise und sein fachspezifisches Wissen hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass eine Vielzahl von naturschutzfachlichen Fragen im Landkreis besser gelöst werden konnten. Damit hat er zu einer sehr positiven Außenwirkung des Landkreises beigetragen.
Geehrt wurden vom Landrat an dem Abend anlässlich runder Geburtstage weitere Mitglieder des Naturschutzbeirates für ihr langjähriges Engagement: Bei Lothar Finke, Gunnar Höpstein, William Lindner, die ihr 80. oder 70. Lebensjahr erreicht haben, ist Ralf Hiller mit seinen 60 Lebensjahren fast schon ein „Jungspund“. Alle engagieren sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich in die Bewahrung von Natur und Umwelt und bringen ihr Fachwissen und inzwischen auch die Altersweisheit in vielfältiger Weise ein – wie etwa bei Stellungnahmen, Vorträgen oder in Publikationen wie in den Rudolstädter Heimatheften.
Zum Tagesordnungspunkt „Informationen der Behörde und Anfrage“ nutzte die Amtsleiterin des Umwelt- und Bauordnungsamtes, Kirstin Rudolf, ebenfalls die Gelegenheit und dankte Herrn Wilhelm Meyer für sein Engagement und Mühen, die er in den vergangenen Jahren für den Naturschutz und als Vorsitzender des Naturschutzbeirates aufgewendet hat. „Auch wenn die gemeinsame Zusammenarbeit mit Herrn Meyer und mir nur neun Monate dauerte, habe ich die Zeit sehr geschätzt, besonders die regelmäßigen Monatsgespräche, wo ein reger Informations- und Erfahrungsaustausch stattgefunden hat“, so Frau Rudolf.
Neben organisatorischen Angelegenheiten und einem Jahresrückblick des Vorsitzenden gab es auch inhaltlichen Input: Beiratsmitglied Ahmad Sabath stellte seinen Verein „Pacht Fischerei Hege Pflege Natur-und Artenschutz – Gemeinschaft der Saalfelder Anglervereine“ vor.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt
Fotos: Martin Modes, Im Einzelbild der Landrat mit Wilhelm Meyer und mit William Lindner
Auf dem Gruppenfoto mit allen Geehrten, vorne: Wilhelm Meyer und Amtsleiterin Kirstin Rudolf. hinten Lothar Finke, William Lindner, landrat Marko Wolfram, Ralf Hiller
Auf dem Bild fehlt Gunnar Höpstein, der aber am DO auch anwesend war.