Saalfeld. Am Donnerstag fand im Landratsamt die regelmäßige Dienstberatung des Landrates mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern und VG-Vorsitzenden des Landkreises statt. Schwerpunktthema war diesmal der Breitbandausbau. Vertreter der Telekom präsentierten den Fahrplan. Ab März startet der Tiefbau für 340 Ausbauadressen, darunter für 20 Schulen. Weitere Themen waren der Ausbau des Mobilfunknetzes, die Corona-Lage, und der Kreishaushalt für 2022.
Die Telekom hatte nach einem aufwändigen Ausschreibungsverfahren den Zuschlag für den Breitbandausbau in zwei Projektgebieten im Landkreis erhalten. Konzernbevollmächtigter Harald Ehl und Regiomanager Helge Frisch erläuterten die Details zu den Plänen. Im Projektgebiet 1 mit den Gemeinden Saalfeld/Saale einschließlich Ortsteil Saalfelder Höhe, Unterwellenborn, Kamsdorf, Kaulsdorf, Hohenwarte, Leutenberg, Drognitz und Altenbeuthen, sowie der Verwaltungsgemeinschaft Mittleres Schwarzatal(VGMS) werden künftig 5800 Haushalte und Gewerbestandorte mit Breitband versorgt. Im Projektgebiet 2 mit den Städten Königsee, Bad Blankenburg und der Stadt Rudolstadt mit den Ortsteilen Remda und Teichel sowie der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel werden 1700 Haushalte und Gewerbestandorte an das schnelle Internet angeschlossen.
Der Umsetzungszeitraum beträgt 48 Monate. Die Telekom rechnet dabei mit einer Vielzahl von erforderlichen Genehmigung etwa für Straßenquerungen oder bei Gewässern.
Neben dem Großauftrag mit den Bundes- und Landesmitteln für den Breitbandausbau setzt die Telekom bis Jahresende den eigenen Ausbau des Netzes mit Vectoringtechnik und Bandbreiten bis 250 Megabit pro Sekunde bis Jahresende für 2600 Haushalte und Gewerbekunden in folgenden Gemeinden um: Kaulsdorf, Eichicht, Hockeroda (570 Haushalte und Gewerbebetriebe), Leutenberg, Schweinbach, Lichtentanne (780 Haushalte und Betriebe), Remda, Kirchremda, Sundremda, Heilsberg (760 Haushalte und Betriebe), Gösselsdorf (40 Haushalte und Gewerbe), Unterwirbach (440 Haushalte und Gewerbe). Im Stadtgebiet Bad Blankenburg findet bis Frühjahr 2023 ein Glasfaserausbau mit Bandbreiten bis 1000 Mbit/s für 3000 Haushalte und Gewerbe statt. Eine Vorregistrierung der Interessenten ist seit Mitte September möglich.
Die Bürgermeister mahnten die Telekom-Vertreter, für die einzelnen Orte verbindliche Daten für den Ausbaubeginn und die Fertigstellung anzugeben. Zudem solle die Koordination mit anderen Baumaßnahmen in den Kommunen verbessert werden. So könnten Tiefbauarbeiten genutzt werden, um Leerrohre für den Glasfaserausbau in die Erde zu legen.
Den ebenfalls anstehenden Ausbau des Mobilfunknetzes im Landkreis erläuterte Kommunalbeauftragte für Mobilfunk Bolko Weilandt. Hier ist die Telekom als einer von vier Netzbetreibern von der Bundesnetzagentur zu einem Ausbau mit hohen Auflagen verpflichtet. Dazu gehört auch der Ausbau mit dem neuen Standard 5G. Bisher sind bereits 64 Standorte für die Mobilfunkversorgung im Landkreis im Betrieb, davon 17 mit LTE/5G. 21 Neubaumaßnahmen sollen dazukommen, davon 19 Makrostandorte als Basisnetz und zwei sogenannte SmallCells in Rudolstadt und Bad Blankenburg.
Im Anschluss an die Präsentation informierte Landrat Wolfram über die aktuelle Coronalage im Landkreis. Als erster Landkreis in Thüringen hat Saalfeld-Rudolstadt am Donnerstag die Warnstufe 2 erreicht. „Allein in den letzten sieben Tagen sind vier Menschen aus unserem Landkreis an Corona gestorben“, beschrieb Wolfram die dramatische Entwicklung. Er appellierte an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie die VG-Vorsitzenden, in ihren Gemeinden für die Impfungen zu werben. „Impfung rettet Leben und beendet die Infektionsketten“, so Wolfram. „Dies ist der einzige Weg, diese Pandemie endlich zu beenden.
Kompliziert stellt sich die Lage für die Aufstellung des Kreishaushalts für 2022 dar. Der Freistaat hat die Zuweisungen an die Landkreise zugunsten der Städte und Gemeinden geändert. Allerdings fällt der Betrag, der zusätzlich in die kreisangehörigen Kommunen fließen soll, deutlich geringer aus als die Einsparung bei den Kreiszuweisungen. Wolfram rechnet mit einer Verabschiedung des Etats durch den Kreistag erst im kommenden Jahr, da auch im Land nicht bis zum Jahresende mit einem Haushaltsbeschluss gerechnet wird.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt