Paulinzella/Rudolstadt. Die kostbare Sammlung des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg ist im Jahr 2023 weiter gewachsen. Neben einigen wenigen Ankäufen gelangten durch Schenkungen kostbare Objekte und ein Möbelstück mit besonderer Geschichte wieder auf die Heidecksburg. Museumsdirektorin Sabrina Lüderitz stellte die neuen Stücke im Amtshaus Paulinzella der Öffentlichkeit vor.
Zu den Ankäufen, die mit finanzieller Unterstützung des Freundeskreises Heidecksburg sowie Förderung der Thüringer Staatskanzlei möglich wurden, gehört das „Bildnis von Frau Kraeger“ des in Rudolstadt geborenen Malers Adolf Maennchen (1860-1920). Ein weiterer Neuzugang zur Gemäldesammlung ist ein „Blick auf Schloss Heidecksburg von Norden“ des Rudolstädter Malers Adolf Friedrich, das um 1900 entstanden ist.
Das Schulterstück für einen Hofmarschall des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt ist ein weiteres neues Exponat. Ebenso zwei Salièren (Salznäpfe) aus geschliffenem Glas und silberne Sphingen aus Rudolstadt, die um 1830 vom Meister Gottlob Julius Heinrich Zürn geschaffen worden waren.
Eine Rückkehr nach Rudolstadt bedeutet die Schenkung von 162 Porzellanvögeln aus der Porzellanmanufaktur Ens aus Rudolstadt. Die Fabrik war 1992 in Konkurs gegangen, das Musterzimmer der Firma wurde 1996 versteigert, die Exponate gingen an viele private Porzellansammler. Vergangenes Jahr löste ein Sammlerehepaar aus der Schweiz ihre Kollektion auf und überließ die Ens-Vögel dem Landesmuseum. Noch kostbarer ist eine umfangreiche Sammlung Schwarzburgischer Münzen, die vom 12. bis ins 20. Jahrhundert reicht, und die nun dem Museum von Nachfahren des privaten Sammlers übergeben wurde. „Das ist eine tolle Bereicherung unserer numismatischen Sammlung“, freute sich Kustos Lars Krauße.
Ebenfalls auf die Heidecksburg zurückgekehrt ist ein eleganter Biedermeiersekretär, der um 1820 gefertigt wurde. Den Sekretär hatte Fürstin Anna Luise von Schwarzburg-Rudolstadt, die letzte Fürstin, ihrem Kammerdiener Hermann Körber zur Silberhochzeit geschenkt. Das schöne Möbelstück mit der persönlichen Geschichte ist nun wieder in der Sammlung des Landesmuseums angekommen.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt