

Hier dreht sich alles ums Papier - Betriebsbesichtigung Adolf Jass Schwarza GmbH 2017
Hier dreht sich alles ums Papier - Betriebsbesichtigung Adolf Jass Schwarza GmbH im Juni 2017

Betriebsbesichtigung der Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH am 26.06.2017
Kurz nach dem Mittagessen war es soweit, 12 Azubis des Landratsamtes machen sich gemeinsam auf den Weg, um eines der innovativsten Unternehmen unseres Landkreises kennen zu lernen. Wir besuchen heute die Papierfabrik Adolf Jass in Schwarza.
Bereits vom Parkplatz aus entdecke ich die mächtigen Schlöte der Fabrik, aus denen weißer Wasserdampf dringt. Wahrhaft imposant und ein bisschen ungeheuerlich wirkt das riesige Industriegelände, auf dem mehrere LKWs rastlos hin und her fahren.
Ich staune nicht schlecht, als uns die freundliche Pförtnerin im Eingangsbereich des Geländes zu allererst ein paar leuchtgelbe Sicherheitswesten reicht. Das ist Pflicht und zu unserer aller Sicherheit auch das Beste.
Kaum im Gebäude angekommen, erwartet uns auch schon Herr Schlegel, ein sympathischer junger Mann aus der technischen Produktion des Unternehmens. Wir dürfen in einem Schulungsraum Platz nehmen. Ich bin ein wenig aufgeregt und voller Erwartungen, in welche Geheimnisse der Papierproduktion uns Herr Schlegel in den kommenden Minuten einweihen wird. Dann beginnt der kompetente, junge Mitarbeiter auch schon mit einer extra für uns vorbereiteten Präsentation. Wir erfahren, dass der Ursprung des gesamten Unternehmens, auf der durch Dipl. Volkswirt Adolf Jass 1960 gegründeten Papierfabrik in Gronau an der Leine in Niedersachsen beruht. Diese produzierte damals 12 Tonnen Papier täglich. Bei der Suche nach einem zweiten Produktionsstandort fiel 1970/71 die Entscheidung auf Fulda in Hessen, bis heute der Stammsitz des Unternehmens.
Ich traue meinen Ohren kaum, als ich erfahre, dass der Produktionsstandort der Jass Papierfabrik in Schwarza erstmalig im Jahr 2005 in Betrieb genommen wurde. Seither hat sich das Unternehmen erweitert und stetig seine Produktionsleistung gesteigert. Momentan produziert die Jass-Papierfabrik allein am Standort in Schwarza unglaubliche 480.000 Tonnen Wellpappenrohpapier pro Jahr.
Der Versand erfolgt per LKW und Bahn. Hauptabnehmer sind Industrie und Handel, diese nutzen
das weiterverarbeitete Wellpappenpapier als Verpackungsmaterial.
Dieses schwergewichtige Produktionsergebnis entsteht durch das Zusammenwirken von derzeit 153 Mitarbeitern und 7 Azubis, die in der Papierfabrik hoch spezialisierte technische und kaufmännische Berufe erlernen.
Dann führt uns Herr Schlegel nach draußen und startet mit uns einen exklusiven Rundgang durch das Betriebsgelände. Zuerst sehen wir den bizarr anmutenden Altpapierlagerplatz. Paketweise lagern hier riesige zusammengepresste Altpapierstapel, aus denen die Reste bunt bedruckter Angebotszeitschriften heraus ragen. „Eine ganze Menge Altpapier, rund 550.000 Tonnen pro Jahr werden für die Herstellung des Wellpappenrohpapieres benötigt“, erklärt uns Herr Schlegel.
Wir erfahren auch, dass Altpapier bis zu 7mal wiederverwendet werden kann. Nun geht es auch schon in eine der Produktionshallen. Zunächst dürfen wir dabei zusehen, wie die schweren Papierpakete krachend in große Rohre hinein rutschen und dort im Rahmen eines ausgeklügelten Verfahrens von Drähten und allerlei Verbindungsmaterial befreit werden.
Das Tageslicht scheint uns grell in die Augen, als wir die Produktionshalle wieder verlassen, um uns den hinteren Bereich des Betriebsgrundstückes anzuschauen.
Plötzlich strotzt uns ein meterhoher Berg aus Papierresten entgegen, der an einem Versandtor der Fabrikhalle, abholbereit auf seine Verladung auf LKW wartet. „Alles was Sie hier sehen, kann nicht weiterverarbeitet werden“ und wird der TVS - Thermische Verwertungsanlage Schwarza zugeführt, erklärt uns Herr Schlegel.
Wir gehen weiter in das Herzstück der Produktionsanlage. Wir betreten die Steuerungszentrale des Unternehmens. Bereits auf der Treppe vernehmen wir ein ohren-betäubendes Maschinengetöse und erhalten Gehörschutz aus einem dafür vorgesehenen Spender. Im Steuerungsraum angekommen, fällt unser Blick als erstes auf einen langen Schreibtisch, an dem die Mitarbeiter konzentriert auf eine Vielzahl von Monitoren schauen.
Ich traue meinen Augen kaum: Tonnenschwere, riesige Walzen frisch erzeugten Papieres rollen von der Anlage. Das Wellpappenrohpapier ist jetzt fertig. Der arbeitsreiche Weg vom Altpapier bis zum verkaufsfertigen Produkt endet hier und damit auch unsere Führung.
Das war ein erlebnisreicher Nachmittag voller Technologie und Überraschungen. Wir sind beeindruckt von der Umsetzung der Jass Firmenphilosophie: „Ökonomie und Ökologie gehen bei Jass Hand in Hand. Der Gedanke der Kreislaufwirtschaft bestimmt unser unternehmerisches Handeln “.Unser Landkreis bietet eben nicht nur eine herrliche Landschaft, sondern auch jede Menge innovative Unternehmen, die es zu erkunden gilt.
Jana Möller
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