Saalfeld. „Erst einmal vielen Dank für das Engagement der KomBus beim Radverkehr, das beim besten Willen nicht selbstverständlich ist“, betonte am Montag dieser Woche Bernhard Schanze vom Beteiligungsmanagement bei der turnusmäßigen Beratung der AG Radverkehr in Richtung Kombus-Geschäftsführer Bert Hamm. Dieser hatte bei seinem Bericht zur Fahrradmitnahme im Gebiet der beiden Landkreise Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla gleich mehrere positive Entwicklungen zu berichten. Hier schlägt sich die Qualität der Angebote in den Zahlen nieder.
Steigerung bei der Ausstattung der Busse mit Radbeförderung
„2016 haben wir gegenüber dem Vorjahr bei der Fahrradmitnahme eine Steigerung von sieben Prozent zu verzeichnen“, so Hamm. Das entspricht etwa 11.000 Transporten. Während die vier Fahrradbusse der Kombus mit Anhängern für jeweils 16 Räder überwiegend an Wochenenden und Feiertagen auf den Linien 405 von Saalfeld nach Neuhaus und auf der Thüringer-Meer-Linie verkehren, ist inzwischen auf fast allen anderen Linien durchgängig die Mitnahme von Fahrrädern möglich. Zu verdanken ist das den Radgepäckträgern, einer Eigenentwicklung von Kombus, mit der jetzt über 100 Busse ausgestattet sind. Auch bei anderen Verkehrsunternehmen bestehe Interesse, diese Konstruktion nachzubauen, die jeweils für fünf Fahrräder Platz bietet. „Wochentags besitzen schon zwei Drittel der Busse im Regionalverkehr die Trägervorrichtung. In den Ferien und an den Wochenenden sind es sogar 100 Prozent“, so Hamm.
Die beliebtesten Strecken
Am beliebtesten und mit den meisten Fahrradfahrern sind die Kombus-Strecken von Saalfeld nach Neuhaus, von Saalfeld nach Könitz, von Rudolstadt nach Königsee und von Rudolstadt nach Erfurt. Neu ist seit dem vergangenem Jahr die zunehmende Nutzung der Verbindung wochentags von Rudolstadt nach Keilhau – Ergebnis offenbar des von der Stadt Rudolstadt eingerichteten Radweges.
Besonders gern werden die Fahrradbusse dort genutzt, wo Steigungen zu überwinden sind. Darauf weisen auch die Beobachtungen am Schwarztal-Radweg hin. „Die Radfahrer überwinden mit dem Bus die Steigungen oder fahren zum Flachgebiet hin“, so das Kombus-Fazit.
Mühlenfähre und Bikeshuttle
Festzustellen sei das auch am Hohenwarte-Stausee, wo das Bikeshuttle an der Mühlenfähre verkehrt und den Radfahrern die dortigen Anstiege erleichtert. Beachtlich ist die Zahl von insgesamt 3000 Radfahrern, die die Mühlenfähre genutzt haben.
„Nach Voranmeldung kann auch der neu eingerichtete Wanderbus von Radfahrern am Stausee genutzt werden, das gilt ebenso für die Wanderbusse im Schwarztal“, so Hamm. „Die Voranmeldung empfehlen wir grundsätzlich allen größeren Gruppen, dann können wir nämlich garantieren, dass ausreichende Beförderungskapazitäten für die Fahrräder bereitgestellt werden.“
Vernetzung der Radbusnetze zwischen Bayern und Thüringen
Schließlich wies Bert Hamm auf das neueste Angebot hin. „Wir haben die Thüringer-Meer-Linie von Bad Lobenstein nach Nordhalben eingerichtet. Und damit sind jetzt das größte Radbusnetz in Thüringen und das größte Radbusnetz in Bayern, „Frankenwald und Fichtelgebirge-mobil“ miteinander verbunden.“ Der Umstieg in Nordhalben werde auch bereits rege genutzt. Für beide Netze gibt es ein Kombiticket
Martin Modes
Presse- und Kulturamt