Saalfeld. „Ich bin froh, dass unser Landkreis offensichtlich diesmal glimpflich davon gekommen ist“, sagt Landrat Marko Wolfram, der das Geschehen rund um das Sturmtief Friederike und die Auswirkungen im Landkreis am Donnerstag bis spätnachts verfolgt hat. „Dennoch waren Hunderte Einsatzkräfte aktiv, um bei kleineren und auch größeren Schäden einzugreifen. Ihnen allen, besonders den ehrenamtlichen Kräften von Feuerwehr, THW und Rettungsdiensten, aber genauso allen hauptamtlichen Kräften, die sich mit der Vorbeugung und dem Schutz von Menschen, Tieren oder den Gebäuden beschäftigt haben, gilt mein persönlicher Dank und der Dank des Landkreises.
In einem solchen Moment sind nicht nur die Aktiven im Einsatz und unsere hochkompetenten Mitarbeiter in der Leitstelle sowie im Brand- und Katastrophenschutz gefordert und angespannt, sondern jeder, der für andere Menschen Verantwortung übernimmt.
Wenn es dann keine größeren Verletzungen bei den Einsatzkräften gegeben hat, die sich täglich unter Gefahr für Leib und Leben für alle einsetzen, ist das eine gute Nachricht. Leider endete der Rettungseinsatz für einen Feuerwehrmann in Bad Salzungen gestern tragisch. Seinen Angehörigen spreche ich hier mein herzliches Beileid aus.“
Kurzer Überblick über das Geschehen im Landkreis - Schulen, Kombus und Straßen
Nachdem es am Donnerstag vormittags noch nach einer Entwarnung durch den Deutschen Wetterdienst für den Landkreis ausgesehen hatte, kam nachmittags kurz vor dem Eintreffen der eigentlichen Wetterfront erneut eine Warnung – diesmal vor Orkanböen der Windstärke 11 bis 12. In den Schulen hatten die Schulleiter in Absprache mit dem Schulverwaltungsamt schon vormittags entschieden, ob und wann sie ihre Schüler heim schickten.
Gemäß der Thüringer Schulordnung entscheiden die Schulleiter über eine vorzeitige Unterrichtsbeendigung. Einige Schulleiter machten von dieser Regelung Gebrauch, so z.B. die Leiter der Regelschulen in Oberweißbach und Gräfenthal. Für die Schüler der drei Förderzentren wurden die Heimfahrten überwiegend 13 Uhr gewährleistet.
Bei der Kombus verlief der Schülerverkehr weitgehend störungsfrei, einzig auf der Strecke zwischen Hoheneiche und Bernsdorf musste bei der Heimfahrt eine Umleitung genommen werden, weil drei Bäume die Strecke vorübergehend blockiert hatten.
Auf den Straßen des Landkreises konnten längere Sperrungen vermieden werden, nachdem die Einsatzkräfte vor Ort Schäden oder Behinderungen durch Schneeverwehungen überall kurzfristig wieder beseitigen konnten. Besonders gefordert war die Zentrale Leitstelle, die bis zum Abflauen des Sturms etwa 80 bis 90 Einsätze in den beiden Landkreisen Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla-Kreis zu koordinieren hatte, aus denen sich dann vor Ort für die Feuerwehren teilweise noch weitere Einsätze entwickelten. Ab 18.30 Uhr war dann auch in der Leitstelle wieder Normalbetrieb.
Die Einsätze erfolgten flächendeckend, doch Schwerpunkte waren in den Höhenlagen, in Richtung Königsee an der Bahnstrecke und in Richtung Saale-Orla-Kreis bei Pößneck, Neustadt/Orla oder Schleiz zu verzeichnen.
Gesperrt wurden vom Schulverwaltungsamt ab nachmittags die großen Schulturnhallen in der Saalfelder Grünen Mitte, am Berufsbildungszentrum in Rudolstadt und am Schulzentrum in Königsee. Diese sind heute wieder normal für den Schulsport und den Vereinssport nutzbar.
Die Gebäude- und Liegenschaftsverwaltung des Landkreises nimmt heute die Sturmschäden an den Landkreis-Gebäuden auf, bisher sind aber noch keine größeren Schäden bekannt. Das bislang größte Ereignis ist ein umgestürzter Baum, der auf das Grundstück der Grundschule in Bad Blankenburg gefallen ist.
Vorsorglich waren im Landratsamt Beschäftigte nachmittags aufgefordert worden, so bald wie möglich nach Hause zu gehen.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt