Saalfeld. Das Gesundheitsamt des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt wurde über den Verdacht einer Tuberkuloseerkrankung eines Kindergartenkindes informiert. Da in der Familie des Kindes bereits ein Tuberkulosefall aufgetreten ist, stand es als enge Kontaktperson unter regelmäßiger Überwachung und wurde nach negativ ausgefallener Erstdiagnostik im Frühjahr vorbeugend mit einem spezifischen Medikament behandelt. Klinisch geht es dem Kind gut, tuberkuloseverdächtige Krankheitssymptome traten bis zum heutigen Tag nicht auf und Röntgenbilder zeigen keine Auffälligkeiten.
Im Oktober fiel ein Quantiferon-Kontrolltest positiv aus. Deswegen wurde eine nochmalige Tuberkulosediagnostik eingeleitet. Erste Befunde führten zur aktuellen Verdachtsmeldung. Diese sind aber kein spezifischer Nachweis für eine Tuberkuloseerkrankung.
Zum eindeutigen Nachweis einer ansteckungsfähigen Tuberkulose fehlt bisher der Nachweis des Erregers.Da dieses Bakterium nur sehr langsam auf Spezialnährböden wächst, steht das abschließende Ergebnis noch aus.
Obwohl die Untersuchungsergebnisse noch keinen eindeutigen Nachweis einer ansteckungsfähigen Tuberkulose ergeben haben, hat sich das Gesundheitsamt entschieden, prophylaktisch eine Testung für alle Kinder der Einrichtung anzubieten. Die Eltern der Kinder wurden über den Fall informiert und können sich während des gesamten Prozesses an die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes wenden.
Die Tuberkulose gehört weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten. In Deutschland konnte sie durch verbesserte Lebensbedingungen und wirksame Behandlungs- und Fürsorgemaßnahmen in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts stetig zurückgedrängt, jedoch nicht ganz eliminiert werden. Sie wird mit Antibiotika behandelt und unterliegt der Meldepflicht.
Arne Nowacki
Presse- und Kulturamt