Saalfeld. Der Bau- und Vergabeausschuss des Kreistages hat in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für wichtige Anschaffungen und Baumaßnahmen gegeben. So wurden Aufträge für die Beschaffung von zwei Feuerwehrfahrzeugen, die Planung für die Elektroinstallation am Förderzentrum Saalfeld und die Deckensanierung an den Kreisstraßen 130 und 131 vergeben. Für den Anbau an der Grundschule „Heinrich-Heine“ in Uhlstädt sowie für den Fahrstuhl am Schulkomplex Kaulsdorf beschlossen die Ausschussmitglieder Varianten der Ausführung.
Die größte Maßnahme ist der Anbau an die Grundschule Uhlstädt. Der Ausschuss legte sich auf eine von fünf möglichen Anbauvarianten fest. Der Neubau der Grundschule 2004/05 wurde für damals 120 bis 140 Schüler konzipiert. Die Schülerzahl ist konstant gewachsen und liegt gegenwärtig bei rund 200. Diese hohe Schülerzahl wird laut Prognosen mindestens bis zum Schuljahr 2023/24 zu erwarten sein. Die Anzahl und Größe der Unterrichtsräume reicht nicht aus, um die Anforderungen des Raumbedarfes zu decken. Mit dem geplanten Anbau sollen zwei Klassenräume mit je 60 Quadratmetern, sowie zwei kleinere Räume mit je etwa 40 Quadratmetern geschaffen werden.
Im Altbau soll die vorhandene Garderobe vom Speisesaal in den Lehrerzimmer / Schulleiterbereich verlegt werden. Diese umgenutzten Räume werden im Neubau zur Verfügung gestellt. Durch die Verlegung soll die Unruhe und der Lärmpegel im Speisesaal gesenkt werden. Der Neubau soll auf der Freifläche nördlich der Turnhalle in das Bestandsensemble eingebunden werden. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme belaufen sich auf rund 2,4 Millionen Euro. Für die Baumaßnahme werden Fördermittel in Höhe von knapp 1,7 Millionen Euro erwartet. Der Eigenanteil des Landkreises beläuft sich dann auf gut 700.000 Euro.
Am Schulkomplex Kaulsdorf wurde eine geänderte Variante für den Einbau eines Fahrstuhls beschlossen. Kaulsdorf ist Schwerpunktschule Inklusion des östlichen Kreisgebietes. Notwendig hierzu sind ein Aufzug, der das Gebäude vom Keller bis zum 3. Obergeschoss erschließt sowie eine rollstuhlgerechte Zuwegung zum Aufzug. Für den Nutzer (Rollstuhlfahrer) ergibt sich durch die mit der Schulleitung erarbeitete neue Planung eine weitaus unkompliziertere Erschließung des Gebäudes. Zudem ist die bauliche Umsetzung weniger aufwendig. Die Arbeiten sollen in den Sommerferien 2020 ausgeführt werden und sollten den Schulbetrieb nicht beeinflussen.
Von der neuen Variante verspricht sich die Verwaltung eine höhere Attraktivität der Ausschreibungen, da komplexe Abfangungsarbeiten am Gebäudebestand weitestgehend entfallen und die Ausführungssicherheit steigt.
Die Kosten für die gesamte Baumaßnahme belaufen sich nach Anmeldung beim Fördermittelgeber auf rund 660.000 Euro. Eine Fördersumme in Höhe von 480.000 Euro wird erwartet, der Eigenanteil beträgt 180.000 Euro.
Am Förderzentrum Saalfeld beschloss der Ausschuss die Vergabe der Planungsleistungen für die Elektroarbeiten im Keller. Der Auftragswert liegt bei rund 44.000 Euro. Die Verwaltung hatte die Ausschreibung für die gesamte Elektroinstallation bereits im Mai 2018 das erste Mal veröffentlicht. Da es keine Abrufe für die Leistung „Elektroinstallation“ gab, musste die Ausschreibung aufgehoben werden. Im September 2018 wurde die Ausschreibung ein zweites Mal veröffentlicht. Der günstigste Bieter konnte jedoch aufgrund seiner Leistungsfähigkeit nicht bezuschlagt werden. Nun wurden die Sanierungsarbeiten an der Elektro-und Brandmeldeanlage in verschiedene Teilbereiche bzw. Geschosse eingeteilt. In diesem Jahr sollen die Arbeiten im Kellergeschoss ausgeführt werden.
Desweiteren beschloss der Ausschuss die Beschaffung von zwei Einsatzleitwagen 1 für die Feuerwehren in Schmiedefeld und Oberweißbach für rund 374.000 Euro. Damit wird in Oberweißbach eine bestehende Lücke geschlossen, da dort bisher kein derartiges Fahrzeug stand. Die Lieferung der Fahrzeuge auf der Plattform Mercedes-Benz Sprinter und die Bezahlung erfolgen planmäßig Anfang 2020.
Schließlich erteilten die Ausschussmitglieder den Zuschlag für zwei Straßendeckensanierungen an den Kreisstraßen 130 und 131. In diesem Jahr soll die K130 bis in die Ortsdurchfahrt Aschau und die K131 ab Ortsausgang Allendorf in Richtung Bechstedt mit einer durchgehenden Decke über die gesamte Fahrbahnbreite erneuert werden. Der Zuschlag für beide Maßnahmen ging an ein Sitzendorfer Bauunternehmen. Die K131 soll zwischen dem 13. Mai und dem 7. Juni unter Vollsperrung erneuert werden, die Kosten betragen rund 102.000 Euro. Die K130 wird ebenfalls unter Vollsperrung vom 11. Juni bis zum 5. Juli saniert und kostet 67.000 Euro.
„Durch den im Dezember beschlossenen Haushalt 2019 sind wir dieses Jahr in der Lage, wichtige Maßnahmen für Bildung, Infrastruktur und Brandschutz schon frühzeitig angehen zu können“, freute sich Landrat Marko Wolfram.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt